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Ich hab es endlich getan!

Nachdem ich seit Monaten und länger davon rede, meldete ich mich endlich zum Italienisch-Kurs an. Nachdem jegliche Versuche mit Selbstlern-Sets und Babbel gescheitert sind und ich bei der nächsten Italien-Reise nicht wieder hilflos mit fehlerhaften Wörtern jonglieren möchte, vertraue ich mich einer netten Dame an der VHS an. Ich freu mich auf den Kurs-Start. Ich will mehr als “Solo con Giotto” sagen können. 😉

Schon bei meinen Reisen durch Kalabrien merkte ich, dass auch wenige Wörter von manchen Einheimischen durchaus positiv gewertet werden. Von daher wollte ich unbedingt endlich die Sprache können. Außerdem macht es durchaus Sinn, sich selbst verständigen zu können. Das verschafft mir neue Erkenntnisse auf meinen Recherche-Reisen und verspricht jede Menge Spaß. Nicht wegen Nek oder Eros, ehrlich nicht, Italienisch ist eine wunderschöne Sprache. Zugegeben, bei dem Redeschwall mancher Italiener muss ich fix passen, aber wer erinnert sich nicht an diese legendäre Szene mit Sophia Loren? War doch herrlich, dieses “Ich-spreche-ohne-Pause-und-zieh-das-noch-ein-paar-Minuten-durch”-Fiasko, wo die sprichwörtliche Leidenschaft der Italiener ziemlich überzeugend und anschaulich gezeigt wurde.

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Schon als Kind verlor ich mich im Fabulieren und dem Spiel mit Wörtern.

Bis ich erkannte, dass Schreiben meine wahre Leidenschaft ist.

Manchmal ist es ein Fluch, manchmal ein Segen.

Italiener haben einfach mehr Temperament!

Der Mann einer Freundin ist Italiener und – wow, der hat auch Temperament. Es klingt manchmal skurril und beängstigend, wenn er herumtobt und mit seinen Händen herumfuchtelt. Wer versteht, dass es lediglich um den Müll geht, atmet jetzt entspannt durch. Wer es jedoch nicht weiß, weil er nichts versteht, der ergreift schlichtweg die Flucht. Vielleicht ist das ein weiterer Grund, warum ich mich endlich entschlossen habe, meinem kaum vorhandenen Sprachschatz auf die Sprünge zu helfen.

Ich bin ein sehr romantischer Mensch und gebe gerne zu, dass mich die Liebesschnulzen von Al Bano und seiner wunderschönen Ex-Frau Romina auch heute noch zu Tränen rühren. Warum auch nicht? Ist nicht gerade Italien der perfekte Schauplatz für dramatische Liebesgeschichten voller Leidenschaft und Herzschmerz? Darum spielen ja auch meine Romane an solchen Orten. Dazu das traumhafte Panorama, ein bisschen Meer und der verführerische Duft von Orangen oder Oleander – die perfekte Kulisse, um sich zu entspannen und dem stressigen Alltag Ade zu sagen.

Oder gehörst du auch zu den LeserInnen, die in den stürmischen Herbsttagen oder im tiefsten Winter nach einem Roman greifen, der sie in wärmere Gefilde entführt? Ertappt! Und perfekt! Dann wirst du meine Bücher hoffentlich so sehr ins Herz schließen wie den Golf von Neapel oder die romantische Kulisse der Serenissima!

Romantische Liebesromane mit Italien-Flair boomen!

Ich will mich aber nicht an Trends hängen, sondern meine eigenen Geschichten erzählen! Anders, als sich das viele vorstellen, setzt man sich nicht einfach an den Laptop und fängt an zu schreiben. Die Figuren, die in meinen Romanen vorkommen, begleiten mich durch den Tag. Natürlich sitzen sie nicht wortwörtlich neben mir, aber es passierte oft genug, dass sie die Regie übernahmen und mein geplanter Roman plötzlich eine ganz andere Richtung nahm.

Um einen Roman erfolgreich zu schreiben, braucht es viel Energie und Motivation. Und noch mehr Ideen, wie denn die Figuren – jede für sich – ticken, was sie lieben und hassen, welchen Job sie ausüben und warum sie gerade das tun, was sie laut Plot eben nicht tun sollten.

Das macht das Schreiben einerseits sehr spannend, aber an manchen Tagen auch sehr aufwühlend. Auch erfahrene Autoren halten sich nicht immer an das Skript und in den meisten Fällen gewinnt das Manuskript durch die spontanen Einfälle. Kürzlich las ich, dass es gar nicht so wirklich spontane Heureka-Momente sind, die wir Autoren erleben. Tatsächlich habe ich den Kopf voller Ideen, Anmerkungen und Korrekturen. Das verwebt sich miteinander und mancher Funke fügt alles perfekt zusammen, aber tatsächlich trug ich mich mit dem Gedanken einer Änderung schon länger.

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Zwischendurch gönnt man sich einfach eine Auszeit – Gelato, grazie mille!

Früher habe ich meist los geschrieben, voller Sehnsucht, endlich die ersten Seiten aufs Papier zu bringen. Das Ergebnis war dann oftmals so, dass mir nach diesen ersten Ergüssen die Ideen ausgingen, wie es eigentlich weitergehen soll. Ich war durch und durch Bauchschreiber. Plotten, also das Entwickeln vom Ablauf einer Geschichte und den einzelnen Szenen, verabscheute ich zutiefst. In meiner Autorengruppe brach ich deshalb sogar mal frustriert die Zusammenarbeit mit einem der besten Agenten Deutschlands ab. Ich brachte es nicht fertig, mich durch ein Plotgerüst knechten zu müssen!

Heute ärgere ich mich, diese einzigartige Chance vertan zu haben. Aber okay, das war ein wichtiger Lernprozess, denn während mein historischer Florenz-Roman gerade durch die Hände meiner Literaturagentur vermittelt wird, setzte sich ein eigenartiger, fremder Prozess in Gange. In Kalabrien begann das Drama. Ich hatte den Wunsch, hier eine Geschichte zu beginnen, aber nicht immer springt mich ein Fakt sofort an.

Was geschah mit mir in Kalabrien?

Tatsächlich hatte ich zum ersten Mal in meinem Autorenleben den unverständlichen Wunsch, nach Plan vorzugehen. Die Schneeflockenmethode erschien mir ideal und tatsächlich gelang es mir mit dieser sensationellen Methode aus einer vagen Idee soviel Power zu entwickeln, dass ich inzwischen weit über die erhofften drei Bände für eine Trilogie hinausgeschossen bin. Das Entwickeln von Szenen machte so viel Spaß, dass ich gar nicht mehr aufhören konnte.

Es entstand ein Expose, und dann noch eines für den Folgeband und noch eines. Dutzende Szenen, manche schrieb ich in meinem Lieblingscafé in Tropea, manche während einer Bootstour zum Capo Vaticano und einige im Flugzeug, unter Tränen.

Ich weiß nicht, ob Kalabrien mit dieser Veränderung zu tun hat oder ob es einfach Zufall war, dass mich das Sprungbrett auf die Plotschreiber-Seite gehievt hatte. Beim Schreiben bin ich nun gespannt, ob ich tatsächlich die erhoffte Ruhe finde, da ich ja nun die absolute Freiheit habe, Szene für Szene zu schreiben, ohne zu überlegen, wie es weitergeht.

Diese Freude am Entwickeln hörte aber bei den Szenen nicht auf. Durch die mehrbändige Bella Calabria – Reihe brauchte es natürlich auch ein deutliches Plus an Charakteren und hier bot mir Kalabrien eine Fülle an Ideen. Manche sind skurril, manche zum Verlieben. Jede Figur hat seine dunklen und sonnigen Seiten, aber sie füllten die Szenen mit unverhofften Wendungen und Entdeckungen.

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Ich verrate nicht, welche Szene hier entstanden ist …

Hast du Lust, einen Charakter zu taufen oder zu erfinden?

Ich bin noch auf der Suche nach Nebenfiguren und möchte ein kleines Experiment starten. Mach doch mit: Entwerfe einen Charakter, den ich in einem der Bella Calabria – Bände einbinden kann. Sobald das Buch veröffentlicht ist, bekommst du ein persönliches Exemplar mit Widmung. Natürlich ist dieses Angebot begrenzt. Die ersten FÜNF, deren Vorschlag ich annehme, dürfen sich über einen Roman aus der Bella Calabria – Reihe freuen!

Tipps zum Entwerfen eines Nebencharakters, der es ins Buch schafft und mich begeistert:

  • Name und Alter
  • Beruf
  • größte Niederlage
  • dunkles Geheimnis oder Herzenswunsch
  • Aussehen

Sei dabei: Dein Figurenvorschlag in einem meiner nächsten Bella Calabria – Romane!

Schick also rasch deine Idee und sichere dir deinen Platz. Ich bin schon sehr gespannt und werde in meinem Blog über die Fortschritte berichten. Vielleicht hast du selbst schon mal mit dem Gedanken gespielt zu schreiben? Ich freue mich über deinen Kommentar oder eine Frage rund ums Schreiben.

Ciao Manu
Autorin und Bloggerin aus Leidenschaft, die Euch gerne auf ihren Recherche-Reisen quer durch Italien mitnimmt!

Autorin – Der schönste Beruf der Welt?!

Autorin – Der schönste Beruf der Welt?!

Ja und nein. Wenn ich unterwegs bin, Land und Leute kennenlerne, fotografiere und die ersten Szenen auf Reisen entwickle, will ich mit niemandem auf der Welt tauschen. Der Satz “Ich bin Autorin. Ich recherchiere …” öffnet an manchen Orten verschlossene Türen und das ist dieser Moment, wo ich mich überglücklich schätzen darf, Bücher zu schreiben.

Doch es gibt wie in jedem anderen Beruf auch Schattenseiten. Wie viele meiner Kollegen und Kolleginnen sitze ich fern der Schauplätze allein in meinem Kämmerchen und schreibe. Die Angst vor dem weißen Blatt Papier kenne ich, aber sie hat mich in den letzten Monaten zum Glück verschont. Aber es ist manchmal nicht so rosig und schillernd, wenn man Seiten über Seiten schreibt und seine Selbstzweifel aussperren sollte. Wenn man das Manuskript endlich abschließen möchte und sich fragt, ist es gut genug? Sollte ich nicht da und dort noch …

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Blog und Romane – Beides bereitet mir große Freude!

Wenn erfolgreiche KollegInnen dir Mut zusprechen …

Meine Literaturagentin ist insbesondere in solchen Phasen sehr wichtig. Sie kennt die Ängste ihrer Schäfchen und kann sie zumindest zerstreuen. Dann helfen auch die Kontakte mit vertrauten Autorenkolleginnen, die die Ungeduld kennen, mit der man auf Feedback von Lektoren und der Agentin wartet. Schreib einfach was anderes weiter! Leichter gesagt als getan, denn gedanklich löst man sich nicht binnen Tagen oder Wochen aus einem Projekt, das man über einen langen Zeitraum wie sein Baby behütet hat.

Ich hadere speziell, weil ich irgendwie die Bestätigung suche, historischer Roman Florenz hat endlich seinen Verlag gefunden – nun kann ich mich auf den venezianischen Thriller voll und ganz konzentrieren, während die Plotarbeit am Bella Calabria Projekt stückchenweise wächst. So arbeite ich. Die Vielseitigkeit ist manchmal ein Fluch, aber oftmals auch ein Segen. Gerade in entscheidenden Momenten brauche ich dieses spontane Wechseln zwischen Projekten, den Abstand. Und eben das gegenseitige Motivieren im Kollegenkreis.

Bücher schreiben – Gratwanderung zwischen Fiktion und Realität

Ja, ich bin mit Leib und Seele Autorin. Es öffnet Türen, die anderen verschlossen bleiben und führt an Orte, an denen die Geschichte so spürbar ist, dass es einem kalt über den Rücken läuft. DAS sind die Momente, in denen ich aufblühe und innerlich triumphiere, wenn sich mögliche Wendungen oder Charaktere als Glücksgriff erweisen, die zu neuen Höhenflügen antreiben. Wo sonst laufe ich Gefahr, dass mein Zeugenschutz auffliegt oder ich nächstens durch den Dogenpalast spaziere? Manchmal denke ich, es ist kein Zufall, dass es mich dorthin gebracht hat, wo ich bin und ob ich nicht mal eine Rückführung in vergangene Leben machen sollte.

Immer mehr beschäftigt mich der Wunsch, zu erfahren, ob meine besondere Leidenschaft für Mittelalter und Renaissance nicht ohne Grund meine Locations extrem beeinflussen. Irgendwann werde ich auch das herausfinden, bis dahin folge ich meinen Protagonisten und hoffe, dass es mir im Lauf der Zeit leichter fällt, sie loszulassen und ihren Weg zur Leserschaft allein zu finden. Und, ja, manchmal entpuppt sich ein männlicher Held als der Traummann schlechthin, auch wenn er nur auf dem Papier “lebt”.

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Flow = Wenn die Finger wie von Zauberhand über die Tastatur gleiten

Komme ich in deinen Büchern vor?

Mein Lebensgefährte macht sich manchmal Sorgen, ob das eine oder andere Detail nicht in meine Manuskripte wandert. Ich versichere ihm, dass er sich entspannen kann. Er hat allerdings extrem großen Anteil daran, dass ich nach einer langen Durststrecke wieder zum Schreiben gefunden habe. Bei unserem Kennenlernen war er fasziniert davon, dass ich schreibe. Aber ich war “trockene Schreiberin”.

Davon erzählen, schwärmen und von halb fertigen Manuskripten in meiner Lade konnte ich ihm stundenlang berichten, aber geschrieben hatte ich zu der Zeit nichts. Das Texten für Kunden war mein Schwerpunkt geworden. Erst durch die Unterstützung und sanfte Drängelei meines Seelenverwandten fing ich endlich wieder an, nicht mehr davon zu reden, sondern es auch zu tun: Schreiben.

Mein persönliches Fazit zu der Eingangsfrage: Ja! Ohne Schreiben kann ich nicht. Am liebsten während des Reisens und auf Recherche, aber ich kann mir mein Leben nicht ohne dieser kreativen Arbeit vorstellen. Außerdem gibt es noch so viele Orte, die ich vor allem schreiberisch entdecken möchte und die perfekt sind, um meine Geschichten zu transportieren.

Ich hoffe, ich konnte dir einen kleinen Eindruck vermitteln, warum Schriftstellerei der schönste Beruf ist. Wenn dir der Beitrag gefallen hat, teile ihn gerne!

Ciao Manu
Autorin und Bloggerin aus Leidenschaft, die Euch gerne auf ihren Recherche-Reisen quer durch Italien mitnimmt!

Bella italia – Ohne Sonne no dolce vita?

Ich mache ja kein Geheimnis draus, dass ich Italien unter anderem deshalb so liebe, weil das Meer immer irgendwo in der Nähe ist. Bella italia! Schon als Kind war ich regelmäßig am Meer im Urlaub. Witzigerweise wollte ich damals nie nach Italien, ich war immer nur in Kroatien – auf einer kleinen, idyllischen Insel. Das hat sich in den letzten Jahren geändert, aber die Liebe zum Meer und den kleinen Inseln ist geblieben.

Allerdings musste ich bei meiner Kalabrien-Tour im Mai feststellen, dass die Sonne manchmal doch ein sehr wesentlicher Faktor ist. Bei der Durchsicht der abertausend Fotos, die bei meinen Reisen entstanden sind, ist es verblüffend gut zu sehen, wie mancher Platz an Charme gewinnt, wenn die warmen Sonnenstrahlen sich ausbreiten. Und dennoch gibt es auch Fotos, die gerade durch die fehlende Sonne an Stärke gewinnen.

Die Macht der Fotos – und der italienischen Sonne

Kürzlich las ich einen Artikel, in dem wiederholt darauf hingewiesen wird, wie wichtig Fotos im Internet sind. Sie dürfen deshalb bei keinem Blogartikel oder einem redaktionellen Beitrag fehlen. Das stelle ich gar nicht in Frage, denn auch ich reagiere intuitiv auf Fotos. Der Grund liegt darin, dass unser Gehirn Fotos deutlich schneller verarbeiten kann als ein paar Zeilen Text. Vorausgesetzt, das Foto ist gut gewählt.

Ich spiele in diesem Beitrag mit Licht und Schatten, Sonne und Wolken. Habt einfach Spaß dabei herauszufinden, euch zu fragen, welches Foto auf euch mehr Wirkung ausübt. In diesen Tagen im Mai war das Wetter ungewöhnlich kalt und richtig ungemütlich. Wenn du mal eine klamme Jeans aus einem Schrank holst, weißt du, was ich meine. Kaum jemand hatte mehr warme Klamotten mit, schließlich fahre ich Mitte Mai nach Kalabrien und dachte, hurra, Sonne und eventuell mal ins Meer baden gehen. Brrr. Ich hatte einmal die Zehen drinnen und das heißt was bei einer Wasserratte wie mir.

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Piazza Cannone kurz nach einem Regenguss – Tropea ohne bella italia?

Dieser Platz ist normalerweise gut besucht. Das Schöne an solch Regentagen: Die verträumten Gassen gehören dir fast ganz allein und du kannst dich genüsslich deinen Fotoleidenschaften hingeben.

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Centro historico – Tropea

Auch hier fehlt einem die Sonne, denn normalerweise leuchten die alten Palazzi im historischen Zentrum von Tropea in warmen gelborange-Tönen. Besonders am Abend, bevor die Sonne untergeht, erwartet dich hier ein Farbenspektakel mit romantischem Ambiente, wie man es von Bella italia erwartet. Nichts destotrotz beeindruckt die gut 40 Meter hohe Felswand, auf der diese alten Häuser der reichen Familien Tropeas stehen.

Heute werden viele dieser historischen Gebäude als Hotel oder für Appartements missbraucht. Ich habe bewusst diese Wortwahl gewählt, weil nicht jeder Architekt es versteht, den Charme vergangener Zeiten zu bewahren. Das finde ich sehr schade, da in Tropea ohnehin genug verfällt, weil einfach das Geld für aufwändige Renovierungen fehlt oder niemand Interesse hat, den Verfall aufzuhalten.

Palazzo Ruffo – Mein Lieblingsschauplatz Tropeas

Ein gutes Beispiel dafür ist der Palazzo Ruffo. Das ist eindeutig mein Lieblingsplatz in Tropea – Bella italia pur. Immer wieder, egal auf welcher Route ich durch die Stadt spaziere, lande ich doch wieder hier. An diesem Ort finde ich die nötige Ruhe zum Schreiben und versinke regelrecht in meinen Geschichten. Inzwischen ist der Palazzo ein “Katzenhotel”, aber auch den Katzen geht es hier nicht gut. Viele der Tiere sind verwildert und werden von den Einheimischen ein paar Gassen mit Steinen verjagt.

Jedenfalls ist der Palazzo Ruffo ohnehin einen eigenen Blogartikel wert, weshalb ich hier nur kurz drauf eingehe. In meinem Roman will ich diesem Palazzo wieder Leben einhauchen, ihn zu einem Ort der Begegnung machen und daran erinnern, wie er einst tatsächlich mit Leben und Lachen erfüllt war. Die einzigartige Lage und der Blick auf die Bucht von Tropea, den Hafen und Parghelia an der rechten Seite macht ihn doch wirklich lebenswert.

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Palazzo Ruffo – lebendiges Mahnmal der Zeit

Ich finde, der Palazzo Ruffo ist auch ohne Sonne pur ein beeindruckendes Gebäude, oder? Wie gern wäre ich ein Mäuschen und ginge dort drinnen auf Entdeckungstour! Deshalb reift in mir auch ein Plan, wie ich das realisieren kann. Wenn es klappt, wirst du es zweifelsohne über meinen Blog erfahren! Der verfallene Palast ist für mich aber nicht nur ein Symbol für die Liquidität Italiens, sondern auch ein Zeichen unserer Gesellschaft.

Natürlich, keine Frage, eine Renovierung würde Unsummen an öffentlichen Geldern und privaten Spenden verschlingen. Aber ist so ein altes Gebäude nicht auch Sinnbild für die Tatsache, dass in der heutigen Zeit einfach vieles aus vergangenen Zeiten vernachlässigt wird, geschliffen, um modernen, neuen Häusern Platz zu gewähren.

Altes bewahren – historische Romane aus meiner Feder

Ich erinnere mich, dass mir jemand erzählt hat, man hätte diesen wunderschönen Palazzo tatsächlich schon abtragen wollen. Es wäre für mich persönlich wirklich unvorstellbar an dieser Stelle zu schreiben, mit dem Wissen, hier war einst der Palazzo Ruffo: Einer der Gründe, wie ich meine ersten Ideen für die Bella Calabria – Buchreihe überhaupt festhalten wollte. Diesmal weit entfernt von historischen Romanen.

Durch mein großes Interesse an Kunst und Geschichte kam ich vor vielen Jahren zum Schreiben historischer Schreibe, aber bei Kalabrien musste es unmittelbar sein. Direkt Gefühle erzeugen, beim Leser, bei mir selbst. Im Flugzeug, vor dem Palazzo Ruffo und am Strand entstanden zum Beispiel wichtige Schlüsselszenen, bei denen ich mich zusammenreißen musste, um nicht loszuheulen. Im Flugzeug wussten meine Sitznachbarn, dass ich Autorin bin und nahmen es mit überraschender Gelassenheit. Vor Ort selbst war das nicht immer so einfach.

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Eine tolle Landkarte, die den dichten Kern an Palazzi im Centro historico zeigt

Ich bin gespannt, wenn die Bücher über Bella italia auf den Markt kommen, wie das Feedback meiner Leser und Leserinnen lautet und welche Szenen ihnen – und auch dir? – am besten gefallen. Ich glaube, dass man die Liebe zu Kalabrien in jeder Zeile spürt. Zumindest habe ich von Tag zu Tag ein Stückchen Herz an dieses einzigartige Land verloren und wenn ich heimfliege, geht das nicht ohne Tränen ab. Ich zähle dann die Tage, wann ich wieder hier bin und denke, was hat Kalabrien in mir ausgelöst, dass es mich derart gepackt hat.

Wie haben dir die Fotos von Tropea gefallen? Vor allem, wie wirken sie auf dich? Welche Empfindungen lösen sie aus und wärst du wie ich bereit, den Palazzo Ruffo seinen alten Glanz zurückzugeben? Kommentiere gerne deine Eindrücke!

Ciao Manu
Autorin und Bloggerin aus Leidenschaft, die Euch gerne auf ihren Recherche-Reisen quer durch Italien mitnimmt!