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Capodanno! So feiert man Silvester in Italien!

Capodanno! So feiert man Silvester in Italien!

San Silvestro, Capodanno, wird in Italien wie auch in Österreich oder Deutschland ordentlich gefeiert. Bevor es allerdings soweit ist, gehen die Italiener einkaufen. Besonders Ladenketten wie Calzedonia macht in diesen Tagen einen sehr guten Umsatz. Calzedonia heißt auf Italienisch nämlich Unterwäsche. Genau diese ist an Capodanno Pflicht.

Oberstes Gebot: Die Unterwäsche muss rot sein. Nur dann bringt sie Glück und es gilt nicht, die roten Dessous vom letzten Jahr aus dem Schrank zu kramen. Für Italienerinnen ist das sicher kein Problem, denn viele lieben das Shopping. Sie wollen schließlich nicht nur am San Silvestro eine bella figura machen.

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Glücksbringer rote Unterwäsche

Capodonna wird im Kreis der „famiglia“ gefeiert

Wie auch zu Weihnachten ist die Familie der Kernpunkt der Feierlichkeiten. Nur wenige scheinen auf eine Silvesterparty zu gehen, wie es bei uns üblich ist. Essen spielt auch an San Silvestro eine wichtige Rolle. Deshalb lohnt es sich für Capodanno frühzeitig in einem guten Restaurant einen Tisch zu reservieren. Die Italiener speisen daheim oder sie gehen aus. Wenn das Budget für eine Übernachtung ausreicht, feiern viele Italiener mit der ganzen Familie in einem Agrotourismo mit einem traditionellen Menü.

Italienische Tafelfreuden zu Capodanno

Wenn man sich so einen gedeckten Tisch ansieht, wird klar, warum Mamma schon Tage vorher in der Küche mit den Vorbereitungen beginnt. Gefüllte Artischocken, Frittelle ripieni (mit Ricotta gefüllte Teigtaschen) und frittierter Stockfisch sind traditionelle Gerichte.

Die Zuppa di Lintichhia ist an Capodanno ein unverzichtbarer Glücksbringer neben der roten Unterwäsche. Die Linsen in der Suppe symbolisieren Münzen, also Geld für das kommende Jahr, der Zampone ist ein gefüllter Schweinsfuß. Also das klassische Symbol für Glück und Reichtum: Linsen und Schwein. Die im Herbst vom nonno gekelterten Weine begleiten die traditionellen Delikatessen Italiens.

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Linsen mit Schweinshaxn – Glück, bleib mir treu!

Feuerwerk, Gesang und gute Laune

Nach dem üppigen Festmahl vertreiben sich viele italienische Familien die Zeit bis Mitternacht mit Kartenspielen wie Briscola, Sette e Mezzo oder Scopa. In größeren Städten hat man mehr Glück, ein großes Feuerwerk zu sehen, aber in kleineren Ortschaften eher nicht.

Da in Italien über das ganze Jahr viele imposante Feuerwerke für die örtlichen Schutzpatrone stattfinden, ist die Böllerei an San Silvestro nicht so bekannt. In der ländlichen Gegend kann es durchaus passieren, dass der eine oder andere Jäger mit der Schrotflinte schießt. Allerdings ist dieser Brauch deutlich zurückgegangen.

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Buon Anno Nuovo!

Es ist Mitternacht!

Wie bei uns wünscht man sich ein frohes neues Jahr. Buon Anno nuovo! Herzlich umarmt beginnt man das neue Jahr so herzlich, wie es geendet hat. Dann wird natürlich fleißig telefoniert mit Verwandten, die nicht da sind. Klassiker sind der Toast mit Sekt und natürlich einem Stück vom Panettone.

Wer an Weihnachten diesen leckeren Kuchen nicht mehr essen konnte, hat am Capodanno die besten Chancen. Beim lustigen Kartenspielen und Plaudern verrät man den einen oder anderen guten Vorsatz fürs neue Jahr.

Buon Anno nuovo!

Ich wünsche euch ein tolles neues Jahr, ein neues Jahrzehnt, erfüllt mit viel Liebe, Spaß, Gesundheit und mögen eure Träume in Erfüllung gehen. Vielen lieben Dank, dass ihr meinen Beiträgen folgt.

Bleibt mir weiter treu und verratet mir, welche Themen rund um Italien euch interessieren. Erzählt euren Freunden von bellaamoremio – Italienblog, dass unsere Community wächst und ein toller Platz für regen Austausch für den nächsten Italien Urlaub wird.

Ciao Manu
Autorin und Bloggerin aus Leidenschaft, die Euch gerne auf ihren Recherche-Reisen quer durch Italien mitnimmt!

Buon natale!

Wie wichtig ist Italienern Weihnachten? Buon Natale ist sehr wichtig. Der Spruch „Natale con ist tuoi, Pasqua con chi vuoi“ sagt: Weihnachten bei der Familie, Ostern, mit wem du möchtest. La famiglia steht im Fokus der Feierlichkeiten. Auch traditionelle Bräuche und Gerichte finden wohlverdiente Aufmerksamkeit.

In großen Städten wie Mailand oder Rom werden die Plätze und Straßen geschmückt. Auch in Kalabrien. Tropea, Reggio Calabria oder Cosenza leuchten im Glanz der Lichterketten. Illuminierte Weihnachtskutschen, Kometen und Geschenkspäckchen sind beliebte Fotomotive.

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Kerzen mit maritimen Motiven schenken Behaglichkeit

Buon Natale wird in Italien anders gefeiert als in Österreich. Es beginnt am 6. Dezember zu Santa Nicola. Allerdings gibt es für die Kinder keine Geschenke vom Nikolaus. Zu einer traditionellen italienischen Weihnachtszeit gehört eine Krippe, li presepe. Wenn ihr im Dezember in Italien unterwegs seid, bewundert die festlich geschmückten Krippen.

Gemeinsame Bastelstunden vom papá und dem Nachwuchs sind schöne Rituale, die gepflegt werden. Selbstverständlich bekommt die vollendete Krippe einen besonderen Platz im Wohnzimmer. Das Gesú bambino, das Christuskind, wird am 24. Dezember um Mitternacht in die Krippe gelegt.

Buon Natale – Wer bringt die Geschenke: Babbo Natale oder Befana?

Den Weihnachtsbaum gibt es noch nicht so lange. Heute gehört er für viele einfach dazu wie auch Babbo Natale, der Weihnachtsmann. Wie bei uns hat sich zwar in Italien das Christuskind, Gesú Bambino, tapfer gehalten. Die Amerikanisierung macht auch in Bella Italia nicht Halt. Dafür gibt es für die ragazzi noch la Befana. Aber jetzt mal weiter im Kalender … Die Traditionen zu Buon Natale verschieben sich. Inzwischen verteilt Babbo Natale am Morgen des 25. Dezembers die Geschenke und nicht wie früher La Befana am 6. Januar. Entnervte Eltern beschenken ihre Kinder daher doppelt.

L` àlbero di Natale – 8. Dezember

Der Weihnachtsbaum wird in Italien bereits am 8. Dezember, einem Feiertag, festlich geschmückt und steht in den meisten Häusern bis zum 6. Januar. In vielen italienischen Dörfern und Städten finden Krippenspiele statt, die mit der ganzen Familie besucht werden.

Santa Lucia – 13. Dezember

Am 13. Dezember ist Santa Lucia. An diesem Tag ist wohl ganz Italien unterwegs. Am Festtag wird ausgiebig gefeiert mit Torrone dei poveri. Das ist eine typische Süßspeise Italiens in der Vorweihnachtszeit.

La Vigilia di Natale – der Heilige Abend

Vigilia bedeutet übersetzt Vorabend. Während unsere Kinder Geschenke auspacken, trifft man sich in Italien zum großem Abendessen, dem cenone – di magro, also ohne Fleisch. An unserem Weihnachtsabend, dem 24. Dezember, warten die italienischen Bambini ungeduldig auf ihre Geschenke. Dafür gehört ein Besuch in der Christmette dazu, bei sich die Familie trifft und gemeinsam den weihnachtlichen Gottesdienst besucht.

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Kalabrische Weihnachtskekse

Il pranzo di Natale – das Weihnachtsessen am 25. Dezember

Endlich ist der Weihnachtsmorgen angebrochen. In den meisten Haushalten sind die Kinder zeitig munter und können es kaum erwarten, den Weihnachtsbaum und die Geschenke zu sehen.

Auch meine Italienisch-Lehrerin hat erzählt, dass sich alles um Essen, Liebe und Familie dreht. Die Bewältigung der vielen Essensgänge klingt nach einer Herausforderung. Mir reicht eine Runde Fondue, geschweige denn, es kämen noch mehr Vor- und Nachspeisen.

Ein Höhepunkt für die Erwachsenen zu Buon Natale ist der Segen, den der Papst am Petersplatz erteilt.

6. Januar – La Befana kommt

Eine gute Hexe namens La Befana kommt wie bei uns der Nikolaus an diesem Tag durch den Schornstein. Die braven Kinder bekommen Geschenke, die nicht ganz so braven Kinder finden Kohlestückchen in ihren Schuhen.

Das italienische Weihnachtsessen an Buon Natale

Vorspeisen wie Insalata Russa, italienischer Eiersalat, und Pasta wie Primo Piatto eröffnen das typische Weihnachtsessen. Es wird laut und sehr gesellig. Ein sehr schönes Erlebnis. Als Hauptspeise wird anschließend ein Wildschweinbraten oder ein Kalbsbraten aufgetragen.

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Panettone, DIE Weihnachts-Spezialität Italiens

Klassischer Abschluss zu Buon Natale ist der Panettone. Die Kuchenspezialität aus Mailand mit Rosinen und der Pandoro, süßes Brot mit Schokostückchen, sind Favoriten. Natürlich darf reichlich Mascarpone-Creme nicht fehlen. An Weihnachten in Italien sollte man jeglichen Gedanken an Kalorien oder Diäten verbannen.

Allerdings ist das Weihnachtsessen mit regionalen Unterschieden und Vorlieben behaftet. Einzig und allein beim Panettone scheint man sich einig zu sein. Der rund 20 Zentimeter hohe Kuchen ist ein verführerischer Fixstern auf der italienischen Weihnachtstafel.

Weihnachtlicher Gesang in Italien

 Das bekannteste Weihnachtslied in Italien ist „Tu scendi dalle stelle“. Das Lied wird gemeinsam gesungen oder angehört. Dann brennen am Weihnachtsbaum die unechten Kerzen. Kaum jemand zündet echte Kerzen an, sondern verwendet eher LED-Kerzen.

Ich hoffe, ich konnte euch einen Einblick in die Weihnachtszeit in Italien schenken. Ich wünsche wünsche euch von Herzen ein gesegnetes Weihnachtsfest im Kreise eurer Lieben. Nächste Woche feiern wir Silvester und auch da verrate ich euch natürlich etwas über die Bräuche in Italien. Dazu muss ich wohl noch einkaufen gehen. Also, erholt euch über die Feiertage und denkt beim Weihnachtsessen an die üppigen Gänge in Italien!

Buon natale!!!

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Ciao Manu
Autorin und Bloggerin aus Leidenschaft, die Euch gerne auf ihren Recherche-Reisen quer durch Italien mitnimmt!

Bella Venezia!

Draußen ist es nebelig. Wie in der Lagune, wenn sich der Winter ankündigt. Ich überarbeite die letzten Szenen meines Venedig-Thrillers. Dabei werde ich wehmütig. Der Abschied naht. Auf dem Papier. Ich sehne mich so sehr nach der Serenissima. Als Autorin liebe ich Bella Venezia! Es ist eine Schatztruhe an Ideen. An greifbarer Geschichte auf engstem Raum.

Auf Instagram sind schöne Bilder und ich muss seufzen. Drum gibt es in dem Beitrag ein Potpourri meiner schönsten Venedig-Momente. Lasst uns melancholisch werden. Gemeinsam erträgt man das Fernweh leichter.

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Ich liebe die Perspektive vom Lido auf Venedig …

Bella Venezia! Bella Lido – so nah und doch so fern

Ich wollte nie rüber zum Lido oder dort übernachten. Wochen später hatte ich keine andere Wahl. Es gab in Venedig kein freies Quartier mehr. Ich also am Lido, total begeistert. Entspannter Lifestyle, no Stress. Jeder ist gut gelaunt. Gemütlich spaziere ich am Strand vom Lido. Anschließend fahre ich mit dem Vaporetto wenige Minuten nach Venedig.

Seitdem ich die Vorzüge des Lido kenne, darf ein Halbtagstrip zum Lido nicht fehlen. Preislich machte es für mich kaum einen Unterschied. Wer meint, am Lido wäre alles günstiger, sollte mir mal verraten, wo er denn so isst oder einkauft. 😉

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Verträumte Ecken auf Burano

Burano – Spitzendeckchen und bunte Häuser

An manchen Ecken fühlt man sich Burano und bella Venezia wie im Traum. Als Autor sowieso. Man glaubt Gesichter zu erkennen, vom Vortag im Palazzo Ducale . Burano ist klein, aber fein. Auch hier gibt es Ecken, die nicht überlaufen sind. Für manche Aufnahme muss man allerdings warten. Die Bewohner haben keine Freude mit den vielen Touristen. Allerdings bin ich auf der Suche nach neuen Romanschauplätzen.

Wenn ihr auf Burano seid, solltet ihr das Spitzenmuseum besuchen. Dieses Handwerkskunst wird heute nur noch von wenigen Frauen ausgeübt. Die Preise schockieren. Allerdings stecken sehr viele Arbeitsstunden hinter einem grazilen Schal , einem Sonnenschirm oder einem Spitzendeckchen. Man wird demütig. Vor allem beim Anblick der Stühle , auf denen die Näherinnen früher gearbeitet haben.

Gemütlich ist anders, aber das ist der Welten Lohn. Wer greift tiefer in die Tasche, wenn es günstig auch geht. Ich hatte ein vergleichbares Deckchen in der Hand, ein Schnäppchenpreis. Warum? Made in China. Damals wie heute ernähren viele Frauen ihre Familien. Da legst du das China-Deckchen aus der Maschine zurück und lächelst entschuldigend. Autorin liebt Venedig, aber es ist trotzdem teuer.

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Liebevolle Handarbeit aus Burano

Meine Lieblingsplätze in Venedig

Eigentlich ist das richtig schwer. Es gibt so viele Ecken, bei denen ich gern verweile. Das nächste Foto zeigt einen Platz, der ziemlich versteckt liegt, wenn man von der Landseite sucht. Ich war an Bord vom Vaporetto kaum zu halten, wenn ich dran vorbeifuhr. Es dauerte, bis ich den verstohlenen Pfad zu dieser wunderschönen Piazza gefunden habe. Dieser Ort übt eine Faszination auf mich aus.

Ich fühle mich wie bei Romeo & Julia, obwohl das natürlich nichts mit Venedig zu tun hat. Es gibt ein Hotel dort und ich überlege immer wieder, bei meiner nächsten Recherchereise hier zu wohnen. Allein für diesen fantastischen Ausblick … seufz. Wie geht es euch dabei, wenn ihr diesen Platz sieht? Sicher kennt ihr ihn auch schon und wenn nicht, dann auf die To-See-List schreiben, wenn ihr das nächste Mal in die Serenissima reist. Venedig ist und bleibt für Autoren wie mich eine Oase des Glücks. Ich könnte wochenlang dort bleiben und schreiben, kein Problem.

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Traumhaft schön, finde ich und seufze wieder sehnsüchtig. Bella Venezia!

Gestern war die letzte Italienisch-Stunde vor den Weihnachten, aber ab 2020 geht es fleißig weiter und ich freue mich sehr darauf, meine neuen Sprachkenntnisse in den kommenden Monaten vor Ort zu testen. Vielleicht eröffnet es mir wieder neue unverhoffte Türen, wohin auch immer es mich in Bella Italia verschlägt..

Ich wünsche euch noch besinnliche Vorweihnachtstage und am 24.12., an Weihnachten, gibt es wieder einen Blogbeitrag aus meiner Feder. Ich freue mich auf ein Wiederlesen mit euch!

Ciao Manu
Autorin und Bloggerin aus Leidenschaft, die Euch gerne auf ihren Recherche-Reisen quer durch Italien mitnimmt!

Florenz – Stadt der Künste

Florenz ist der aktuelle Schauplatz meiner historischen Romane. Das Manuskript liegt bei der Agentur und wird interessierten Lektoren vorgestellt. Eine spannende Sache. Leider ist die Zahl der Programmplätze begrenzt. Spannend. Macht Florenz das Rennen? Natürlich schreiben viele meiner Kollegen tolle historische Romane.

Es wäre toll, wenn es endlich klappt. An diesem Buch arbeite ich seit Jahren. Leider mit Unterbrechungen. Ich zeige euch meine schönsten Plätze in Firenze.

Quer durch Florenz auf den Spuren einer Autorin

Einer meiner Lieblingsplätze und Hauptlocation des Romans ist die berühmte Kuppel von Brunelleschi. An der Seite des Campanile findet ihr eine Statue von Filippo Brunelleschi. Der Kuppelbauer schuf in Florenz und der Toskana noch andere Bauwerke.

Ihr solltet euch Zeit nehmen, das Gesamtkunstwerk zu betrachten. Auch die Besichtigung der Kuppel ist sensationell. Ihr erkennt die einzelnen Baustufen und viele Exponate. Beispielsweise ein Kran, den Filippo erfunden hat. An der Cupola hängen viele Erfindungen und Ereignisse. Es macht mich traurig , wie vergesslich solche Meisterwerke sind.

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Cupola innen

Jedenfalls ist es für mich immer ein tolles Erlebnis, die Stufen hochzukeuchen und mit den Fingern über die versetzten Backsteine zu streichen. Ja, genau, im Fischgrät-Muster, so wie ich es in meinem Florenz-Roman beschrieben habe. Wahnsinn, oder? Stein für Stein, Quader für Quader. Brunelleschi vertraute darauf, dass diese Kuppel hält. 1436 war es dann soweit. Das war ein Ereignis, für das die Menschen aus allen Teilen Italiens angereist waren. Sie wollten dieses Wunder selbst sehen. Nur ein Mann verlor sein Leben. Angesichts einer Bauzeit von 16 Jahren und für die damalige Zeit beachtlich!!

Recherche am Schreibtisch und vor Ort in Florenz

Phasenweise versank mein Laptop zu beiden Seiten zwischen Büchern. Oberhalb des Sideboards hingen Pläne und Zeittafeln . Filippo Brunelleschi hatte weniger Licht beim Arbeiten. Trotzdem schaffte er Einzigartiges.

Natürlich fand die Recherche nicht nur am Schreibtisch statt. Es ging nach Florenz, mehrfach. Nichts ist besser, als sich die Inspiration vor Ort zu holen. Es schreibt sich anders, wenn man die Bauwerke live vor sich hat. Allerdings war es zeitlich unmöglich, den 450 Seiten umfassenden Roman in Florenz zu schreiben. Damals arbeitete ich noch anders. Mehr Bauchgefühl, weniger Plot-Vorarbeit. Heute ist das anders.

Und das Bauchgefühl kommt beim Vorplotten nicht zu kurz. Es ist schwierig, an manchen Orten die Zeitreise zu meistern. Vieles hat sich verändert. Man kann die Touristenströme nicht ausblenden. Oftmals bin ich zu späterer Stunde unterwegs. Da ist es ruhiger und ich kann einen klaren Gedanken fassen.

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Ein kleiner Einblick … abgesehen von den Buchstapeln daneben

Palazzo Davanzati – mein “Zuhause” für meine Heldin

Einer der schönsten Palazzi in Florenz ist der Palazzo Davanzati. Er ist das Zuhause meiner Heldin Juliana. Außerdem war der Palazzo für seine Zeit damals modern und außergewöhnlich. Es gab einen Aufzug für Speisen. Dickes Bollwerk schützte den Palazzo. Mehr könnt ihr nachlesen, wenn der Roman veröffentlicht wird.

Ich bin jedes Mal aufs Neue fasziniert, wenn ich den Innenhof betrete. Geschichte pur, damals wie heute. Die Angestellten sind verwundert, weil ich so lange drinnen bleibe und mir alles genau anschaue. Ich genieße jede Sekunde meines Aufenthalts und fühle mich meiner Geschichte so unglaublich nah. Wenn ihr in Florenz seid, müsst ihr den Palazzo besichtigen. Es lohnt sich auf jeden Fall.

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Palazzo Davanzati – Innenhof – Herrlich, findet ihr nicht auch?

Allein bei den Fotos seufze ich sehnsüchtig. Am liebsten würde ich die Koffer packen, ab nach Florenz. Aber so ist das beim Schreiben. Irgendwann ist der Zeitpunkt gekommen, das Buch abzuschließen und sich dem Nächsten zu widmen.

Aufmerksame Blog-Leser wissen, dass ich an meiner Überarbeitung vom Venedig-Thriller stecke. Diese möchte ich bis Ende des Jahres abschließen. Warum? Das verrate ich nächste Woche, wenn mich bis dahin nicht noch ein ganz anderes Thema rund um Bella Italia erwischt!

Mi fa piacere! Das freut mich!

Ich mach Fortschritte in meinem Italienisch-Kurs. Ab Februar gibt es eine Fortsetzung. Auch wenn es immer komplexer wird, Italienisch ist eine wunderschöne Sprache. Gestern stellte ich verblüfft fest, dass der Satz “Ich habe eine Erkältung” toll klingt. Meine sympatico Lehrerin war verdutzt, als ich das sagte. Dann lächelte sie.

Oh Bella Italia! Ich wünsche euch eine schöne Woche. Bis bald , meine lieben Italien-Freunde!

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Ciao Manu
Autorin und Bloggerin aus Leidenschaft, die Euch gerne auf ihren Recherche-Reisen quer durch Italien mitnimmt!

Italienische Küche – il paese, magnifica!

Italienische Küche – il paese, magnifica!

Ihr merkt schon, heute war wieder Italiano-Kurs und ich schmelze dahin beim Gedanken an die italienische Küche. Um den Herzschmerz zu stillen, tröste ich mich gerade mit Giotto und der Reiseplanung 2020. Das Land ist viel zu groß, um in allen Facetten verstanden zu werden. Vor einigen Tagen hätte ich einen Workshop besucht, um die italienischen Gesten zu verstehen. Leider wurde dieser Kurs kurzfristig abgesagt. Wäre perfetto, die Gesten richtig zu deuten.

Und ja, die Italiener haben es tatsächlich nicht gern, wenn man sie. Diese Erfahrung musste ich vor kurzem leider machen: Ich dachte, Mist, könntest du besser Italienisch, hättest du erklären können, warum du das tun wolltest. So blieb es bei einem entschuldigendem Lächeln. Und ja, die Giotto Kugeln sind schon wieder alle.

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Pizza Diavolo – Aber das wahre Highlight war die Aussicht beim Essen!

Solo con Giotto!?

Kennt ihr die Werbung? Der Kaffee ist mir egal, aber ich würde gern mit der Dame tauschen. Dann wäre ich im Handumdrehen in Bella Italia und müsste mich nicht daheim mit CDs, Recherchematerial und Filmen trösten. In den letzten Tagen bekam Italien viele negative Schlagzeilen. Venedig ging mal wieder beinahe unter. Das Referendum letztes Wochenende hatte eine erschreckende Wahlbeteiligung. Die Unwetter in Ligurien, Kalabrien und anderswo sorgten bei mir für großes Entsetzen und Mitgefühl. Die Kehrseite der Strände und des italienischen Flairs bekommen wir meist selten mit.

Zurück zu Giotto! Ich probierte vor einigen Wochen babá. Diese neapolitanische Süßspeise ist kalorienreich, aber lecker. Ein Höhepunkt der italienischen Küche, zweifelsohne. Unbedingt naschen, wenn ihr in Bella Napoli seid. Tartufo in Kalabrien, babá in Neapel. Wer denkt bei einer solch verführerischen Sünde an die Figur? Dass Italien nicht gerade figurfreundlich ist, merken wir ohnehin schon im Sommer. Gelato hier, Gelato da. Ein Grappa, ein Limoncello etc.

Vor Weihnachten solltet ihr euch mal die Auslagen der Konditoreien in Italien ansehen. Da läuft einem schon beim bloßen Anblick das Wasser im Mund zusammen. In vielen Familien kocht mamma persönlich und schwingt den Kochlöffel. Wer wagt da, nein zu sagen und auf die Diät hinzuweisen? Bloß nicht, sonst beleidigt man jemanden. Das kommt nicht gut an. Lieber in die süßen Desserts beißen und himmlisch seufzen. Italienische Küche? Perfetto!

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Gelato – Pistaccio, Tartufo, Nocchiola … seufz

In Italien geht Liebe fix durch den Magen …

Wer kochen lernen will, sollte unbedingt mal einen Kochkurs belegen während des Italien-Urlaubs. Italienische Küche muss man von erfahrenen Köchen lernen. Allein die Herstellung der Nudeln grenzt an eine faszinierende Wissenschaft und handgemacht schmeckt es doch tatsächlich am besten. Nächstes Jahr ist es soweit. Ich hab ein nettes Angebot, teilzunehmen und das verspricht neben viel Spaß das richtige Herzblut für die italienische Küche.

Umso härter trifft es mich in manchen Restaurants, die dann bewusst auf “Touristenessen” setzen und die eigentlich selbstverständliche Qualität italienischer Gerichte verstecken. Das finde ich schade, denn preislich sind sie auch nicht immer zurückhaltend.

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Cotoletta alla milanese – faszinierend, wie unterschiedlich in jedem Ristorante gekocht wird. Aber auch hier – die Aussicht war perfetto!

Naja, mit mehr Sprache werde ich mich in den nächsten Monaten besser orientieren und mich kulinarisch wie sprachlich mit viel Genuss weiterbilden. Ich wünsche euch weiterhin viel Spaß auf meinem Italien-Blog und wünsche euch eine “Buona settimana!” und besinnliche Dezembertage!

Ciao Manu
Autorin und Bloggerin aus Leidenschaft, die Euch gerne auf ihren Recherche-Reisen quer durch Italien mitnimmt!