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Pasta – Die 7 ultimativen Geheimnisse rund um die Pasta

Pasta – Die 7 ultimativen Geheimnisse rund um die Pasta

Pasta oder Nudeln? Mit dieser Frage kann man einen Italiener unbeabsichtigt ganz schön beleidigen, denn „Pasta“ ist mehr als nur Nudeln oder Spaghetti. Denkt man an eure Lieblingspasta, wenn ihr in Venedig oder Rom seid? Jede Region Italiens hat ihre ganz besonderen Nudelrezepte- und Sorten, aber vielleicht kennt ihr nur einen Bruchteil dieses Bella Italia-Geheimnisses?

Tatsächlich kennt die cucina l`italiano 62 verschiedene Sorten, eigentlich sogar beinahe 600. Hierzulande denken wir wahrscheinlich an Spaghetti, Penne, Farfalle, Tortellini und geraten langsam ins Stocken.

Braucht es so viele unterschiedliche Nudelsorten? Sí! Diese entrüstete Bestätigung beginne ich langsam zu begreifen, denn es geht nicht nur um die einzigartige Form der Teigwaren, sondern auch um die richtige Zubereitung. Familien überliefern von Generation zu Generation ihre Familienrezepte, die bereits von der Urgroßmutter sorgfältig gepflegt wurden. Es ist eine Ehre, von einer echt italienischen Mamma zum Kochen eingeladen zu werden.  

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Pomodori e Pasta – perfetto!

Segreto uno: Die Soße

Eine flüssige Soße passt perfekt zu Pasta lunga, langen Pastaformen. Festere Soßen ergänzen die kleineren, kürzeren Nudeln, die Pasta corta. Kleiner Tipp: Je schwerer die Soße ist, desto breiter muss die Pasta sein. Sugo heißt übersetzt Soße, ganz schlicht und einfach. Alternativ kochen viele mit Butter (Pasta al burro), mit Öl und Knoblauch (aglio e olio) und schließlich al pomodoro, die würzige Tomatensoße, die vielen Italienurlaubern bestens vertraut ist.

Nicht zu vergessen Pasta ai frutta di mare oder Pasta alle vongole, also Nudeln mit Muscheln und Meeresfrüchten, mit Hackfleisch für die Pasta bolognese oder mit Schinken, Eiern und Sahne für die leckere Pasta carbonara. Last, but not least gibt es noch die Pasta alla panna mit Sahne.

Segreto due: Pasta – Was ist Pasta?

Pasta, übersetzt Teig, umfasst alle Teigwaren aus Kochsalz und Hartweizengrieß. Schon im 12. Jahrhundert dampften die Weizenfäden auf Sizilien über dem heißen Wasser und Neapel galt als Maestro rund um die Produktion der Teigwaren. In Rom würdigt man sie sogar mit einem eigenen Museum, dem Museo Nazionale della Paste Alimentari.

Neben der klassischen Pasta aus Hartweizengrieß gibt es noch Vollkornnudeln, Nudeln mit Dinkel und Linsen oder Gerste und Buchweizen, aus Mais, aus Sojamehl mit Hartweizengrieß und die Pasta 5 Cereali. Hier werden Buchweizen, Weizen, Hafer, Roggen und Gerste vermischt.

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Vielfalt pur und jede Pasta ein Geschmackserlebnis für sich

Kleines Italienisch-Lexikon für Pastaformen

Endungenbei Pastaformen
EndungBedeutungPastasorten
ellebreitTagliatelle, Campanelle
etteschmal, kleinOrecchiette, Trenette
-ine/-inikleinTortellini, Linguine, Rotini, Fettuccine
onigroßTortelloni, Grattoni, Maccheroni, Canneloni
RigategeriffeltCastellane, Elicoidali
LisceglattPenne lisce
Mezzehalb, verkürztMezze Penne
l`Ortolanobunte Pasta bzw. mit Gemüse

Der unterschiedliche Farbton ist leicht erklärt. Ihr habt sicher schon mal bemerkt, dass das Gelb der Pasta nicht immer gleich ist. Das hängt nämlich davon ab, ob der cuoco die Pasta mit Eier oder ohne zubereitet. Grüne Pasta verdankt ihre Farbe dem Spinat, während rote Rüben oder Tomaten die Pasta im typischen rot färben, manchmal gibt es auch Möhren bzw. Karotten für orange Teigwaren.

In Süditalien sorgen die schwarzen Teigwaren mit Tintenfischtinte für Furore oder Kakaopulver für braune Nudeln. Die besonders bei Kindern beliebte Pasta tricolore verdankt dies einer Mischung von drei verschiedenen Farbtönen der Nudeln.

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Dekorativ und essbar zugleich …

Segreto tre: Zubereitungsarten der Pasta

Besonders bekannt ist euch sicherlich die Pasta al forno. Forno heißt Ofen. Die Lasagne oder Canneloni al forno sowie die Rigatoni al forno werden in einer Auflaufform gebacken und heiß serviert.

Pasta lessa unterscheidet in frische Nudeln, Pasta fresca, und getrocknete Teigwaren, Pasta secca oder Pasta asciutta). Warum also Pasta lessa? Das leitet sich vom italienischen Verb lessare (in Wasser gekocht) ab. Nach dem Abtropfen werden die Nudeln in Butter (al burro) oder al sugo serviert. Achtung: In Italien zählen diese Nudeln zum Primo piatto, dem ersten Gang.

Die uns vertrauten Bezeichnungen Spaghetti bolognese oder Pasta asciutta sind eigentlich „Touristendeutsch“, was erklärt, warum sie auf den Speisekarten der Einheimischen nicht zu finden sind. Pasta in brodo (italienisch für Brühe, Suppe) beschreibt die Zubereitung der Teigwaren in der Suppe, wo sie gekocht und anschließend serviert werden. Beispiel dafür sind natürlich die typischen Tortellini, die ihr sicher schon probiert habt beim Italien-Urlaub.  

Segreto quattro von Luigi, dem Maestro der Pasta

Luigi hat mir verraten, worauf man beim kochen der Teigwaren achten muss. Natürlich teile ich diese Geheimnisse hier und jetzt mit euch. So könnt ihr daheim die perfekte Nudel kochen al dente, wenn euch die Sehnsucht nach Bella Italia überkommt.

Wasser und Salz im Verhältnis 1:10. Also bei einem Liter Wasser braucht es tatsächlich 10 Gramm Salz auf 100 Gramm Teigwaren. Wenn ihr viel Nudeln kocht, kommt noch ein Schuss Öl ins Wasser, aber nur, wenn die Pasta nicht rigate, also geriffelt ist! Bis zu vier Minuten solltet ihr anfangs umrühren, um ein Verkleben der Nudeln zu verhindern. Richtig „al dente“ sind sie, wenn sie quasi an den Wandfliesen kleben. Nicht jeder schmeißt nun mit Nudeln um sich, aber wer es testen möchte …

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Handgemacht – mit viel Amore und Handwerkskunst

No-Go in der italienischen Küche

Bevor ihr Teigwaren kauft, checkt man den Eiweißanteil. Der sollte zwischen 13 bis 13,5 Prozent liegen. Dieser erhöht zwar die Kochzeit, aber auch den Geschmack. Geduld lohnt sich beim Pasta kochen definitiv. Wer zu viel Salz ins Kochwasser gegeben hat, kann sich mit einer rohen Kartoffel helfen. Die halbe Kochzeit einlegen, perfetto. Achtung: Bei einer Soße mit Meeresfrüchten reicht die halbe Salzmenge, Nudeln brauchen mehr Salz.

Ein absolutes No-Go für Luigi ist das Abschrecken der Teigwaren mit kaltem Wasser. Damit verhindert ihr, dass die Soße perfetto aufgenommen wird und das Sugo haftet nicht gut an der eher rauen Oberfläche der Nudel. Die Italiener essen ihre heißgeliebte Pasta NUR mit der Gabel, nicht mit dem Messer oder mit Löffel plus Gabel. 😉

Ultimativer Tipp zum Abschluss von Luigi: Ein paar Löffel Kochwasser in der letzten Kochzeithälfte könnt ihr später in die Soße reingeben. Die darin enthaltene Stärke macht die Soße viel cremiger.

Segreto cinque: Entdeckt regionale Pasta-Spezialitäten

Pasta ist nicht gleich Pasta. So viel ist uns inzwischen klar geworden. Wenn ich in Italien bin, erstaunt mich immer wieder diese Vielfalt an Farben und Formen. Da werde ich zum Kind im Spielzeugladen und kann man kaum sattsehen. Jetzt nehme ich euch mit auf eine regionale Reise ins Land der Nudeln.

In den verschiedenen Regionen Italiens hat jede italienische Mamma ihre eigenen Rezepte und Vorlieben. So kennt man in Ligurien Trofie al pesto, im Piemont Tajarin und im Aostatal Pasta alla Valdostana. In Friaul-Julisch-Venetien werden die Gnocchi mit Pflaumen serviert und in meinem geliebten, schwer vermissten Kalabrien kann ich euch wärmstens die Fileja alla `nduja empfehlen. Diese schmalen Nudeln werden von Hand über eine Stricknadel gerollt und sind köstlich. Aber Vorsicht: Die Nduja ist eine scharfe Wurst, die man anfangs nicht merkt. Mit einem guten Glas Wein dazu und Baguette habe sogar ich dieses Essen wirklich genossen.

Was in Kalabrien die Fileja, sind in Apulien die Orecchiette. Die kleinen Ohrennudeln sind per Hand ebenso aufwendig, aber mit Wildbrokkoli und einer cremigen Soße aus Walnüssen und Gorgonzola ein italienisches Gedicht. Puglia mamma mia!

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Orecchiette erfordern viel Geschick und Geduld

Kampanien lockt mit der idyllischen Amalfiküste und der angeblich wahren Geburtsstadt der Pizza, bella Napoli! Neben der Pizza Margherita solltet ihr euch für Spaghetti Vongole ebenso begeistern können wie für die Pasta Puttanesca mit Kapern und Oliven.

Bologna, die Hauptstadt der Emilia-Romagna, konnte ich wegen dem Ausbruch von Corona nicht besuchen. Allerdings gibt es hier die bekannte und sehr beliebte Fleischsoße namens ragú bolognese. Das wahre Herz der Spaghetti bolognese, aber geschmacklich gewinnt natürlich Italien ohne Frage.

Alternativ bestellt ihr Tagliatelle mit Lauch, Tomaten und Pancetta. Auch diese Wahl lässt keinen Platz für Gemecker, denn in Italien versteht man es zu kochen. Nicht nur bei Mamma a casa. Übrigens muss es nicht das Touristen-Restaurant am Lido sein. Wagt euch ruhig in ein abseits gelegenes Ristorante. Je einfacher, desto besser wird die Küche sein.

Segreto sei: Warum Pasta die Italiener so glücklich macht

Bei Liebeskummer, Hochzeiten und jeder anderen Gelegenheit darf die Nudel auf dem italienischen tavolo nicht fehlen. Teigwaren sind wertvolle Kohlenhydrate und steigern das Wohlbefinden. Vielleicht ein Grund, warum Italiener glücklicher sind? Die wissenschaftliche Erklärung klingt nüchterner. Die Kohlenhydrate regen die Produktion von Seratonin an. Dieser Neurotransmitter ist ein biochemischer Stoff, der für die Weiterleitung von Informationen zwischen den Nervenzellen zuständig ist. Einfachere Erklärung: Teigwaren machen glücklich, und basta.

Außerdem reduzieren sie sogar Stress, vorausgesetzt, sie sind al dente. Also hat es seinen guten Grund, warum ihr die Nudeln an die Wand werfen solltet. 😉 Die wertvolle Energie aus den Kohlenhydraten senkt euren Stresslevel hervorragend. Mit netten Gesprächen abgerundet, verspricht eine Pasta-Mahlzeit also Gesundheit und Menschlichkeit pur.

Das ist wie bei Schokolade. Das dunkle Hüftgold sorgt allerdings nur kurzfristig für einen Stressknick. Die Teigwaren hingegen mit ihrem Mehrfachzucker halten den Energielevel längerfristig und vor allem konstant hoch. Wenn ihr die Nudeln zu weich kocht, wird die Stärke nicht so gut verkleistert, wie mir Luigi erklärt. So seid ihr bald hungriger als bei Pasta al dente.

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Mini-Farfalle

Segreto sei: Die allerletzten Geheimnisse der perfetto al dente Spaghetti & Co

Die italienische Mamma greift blindlings zum Kochtopf aus Aluminium oder einem anderen Metall , denn perfekte Pasta braucht Platz zum Kochen. Auch sollte die Temperatur in der gesamten Garzeit konstant gleich bleiben. Gar nicht so einfach, oder?

Gli Spaghetti amano la compagnia bedeutet übersetzt Pasta liebt Gesellschaft. Es hat also seinen guten Grund, warum Luigi seine Teigwaren nicht aus den Augen lässt. Der perfekte Biss, also al dente, lässt sich nur herausfinden, wenn ihr immer wieder probiert. Das kann sehr rasch passieren. Nur eine Minute später ist die Nudel weichgekocht, von al dente keine Spur mehr.

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Gerändelte Nudeln zum Entdecken

Jetzt seid ihr dran!

Welche Teigwaren sind euer Favorit und wie kocht ihr daheim? Gibt es noch Rezepte und Nudelsorten , die ihr bei der nächsten Italienreise probieren möchtet? Ich bin schon gespannt auf eure Kommentare. Bis dahin Buon appetito e buona settimana!

Ciao Manu
Autorin und Bloggerin aus Leidenschaft, die Euch gerne auf ihren Recherche-Reisen quer durch Italien mitnimmt!

Ewige Stadt Rom

Ewige Stadt Rom

Dieser Tage füllte sich die Ewige Stadt Rom, zum ersten Mal seit Langem wieder mit Menschen. Die Ausgangsmaßnahmen wurden deutlich gelockert und so entdeckten die Römer ihre cittá mit neuer Freude. Viele beneiden mich, in Wien zu wohnen. Mit all dieser prachtvollen Geschichte und den Sehenswürdigkeiten.

Seit meinem ersten Besuch in Rom denke ich oft an meinen ersten Eindruck dieser faszinierenden Stadt zurück. Ich wusste nicht, wohin zuerst schauen. An gefühlt allen Ecken standen Säulen, Statuen oder Tempel der Antike, imposante Bauwerke, deren Größe unvorstellbar ist. Wie musste es erst gewesen sein, als Rom, die Ewige Stadt, von Künstlern wie Raffael entdeckt wurde?

Rom ist auch eine sehr laute, lebhafte Stadt. Kaum vorstellbar, wie ruhig es in den letzten Wochen gewesen ist. Zwischen Massen von Touristen und Einwohnern ist es gar nicht einfach, sich zurechtzufinden. Ich erinnere mich an lange Fußmärsche, weil wir die Karte wieder falsch gedeutet haben.

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Ich liebe diese Bäume und Gebäude … bella Roma!

An einem heißen Tag herumzulaufen verliert normalerweise an Reiz, aber der Augenblick, wo ich mich unverhofft über der berühmten Spanischen Treppe befand, dem Wahrzeichen von Rom, der Ewigen Stadt, war ein absolutes Highlight. Damals natürlich noch überbevölkert, drum auch ein Foto mit Menschen drauf. Mir ist jedoch unbegreiflich, wie man über diese wunderschönen Stufen mit dem Fahrrad rumpeln muss oder sich auf dem Gemäuer verewigt? Ich versteh die hohen Strafgebühren dafür absolut.

Bella Roma – wo kann man Italien besser verstehen lernen?

Tatsächlich finden sich in der Ewigen Stadt Rom viele Hinweise und Klischees. Die Lautstärke des Verkehrs ist nachweislich hoch, finde ich. Auch das typisch italienische Verkehrschaos fand ich dort bestätigt. Achtung, bei Rot wird gefahren und gehupt. Das Hupen gilt als Einverständnis. Wer als Tourist hofft, ungeschoren durchzukommen, sollte auf der Hut sein.

Am besten wie die Römer machen, nett winken, empörte Gesten machen, drübergehen und bekreuzigen. Viva la Roma! Keine Stadt ist so beliebt wie Rom, die Ewige Stadt.

Außerdem sollte einer die Rechnung im Restaurant übernehmen. Jetzt verstehe ich die Verzweiflung und das Unverständnis mancher Kellner, wenn diese für jeden Gast die Konsumation extra herausrechnen mussten. Einer zahlt, dann wird aufgeteilt. Praktisch, spart Zeit und Nerven (des Kellners). Unsereins wartet dann aber noch ungeduldig auf das Rückgeld oder die Übergabe des “resto“, dem Trinkgeld. Einfach ein paar Münzen auf das kleine Tellerchen oder in die Box legen, Arrividerci sagen und aufstehen. Für viele ungewohnt, aber so üblich.

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Circus Maximus – sehr eindrucksvoll diesen geschäftsträchtigen Boden zu betreten

Wo die Gladiatoren kämpften …

Es gab einige Highlights während meiner Tour durch Rom. Die Engelsburg beispielsweise oder das Kolosseum, wo selbst die Löwen mit dem Aufzügen hochgefahren wurden. Vieles kam – wie die Spanische Treppe – unverhofft, denn auf dem Weg dahin verliert man leicht jegliches Zeit- und Orientierungsgefühl, sodass plötzlich rechterhand das Kolosseum in seiner ganzen Pracht auftaucht und linkerhand den Tiber entlang die Engelsburg im schwindenden Sonnenlicht eines heißen Tages glüht.

Ach Rom, auch dort habe ich ein Stück von meinem Bella Italia-Herz garantiert verloren. Und ja, die Römer sind mitunter ein sehr elegantes und stolzes Völkchen, gut aussehende Männer gibt es hier deutlich mehr. Außerdem waren die Römer sehr hilfsbereit. Angesichts der Flut von 44 Millionen Besuchern 2019 finde ich das erstaunlich.

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Kolosseum – Geschichte pur

Wusstet ihr, dass es auch Gladiatorinnen gab? Der Hollywood-Film “Der Gladiator” mit Russel Crowe ist vielen zu heftig, dabei muss die Wirklichkeit noch schlimmer gewesen sein. Ja, es erinnert an die Tribute von Panem, aber lasst uns weiterziehen. Nur ein Tipp: Für den Besuch vom Kolosseum solltet ihr unbedingt Zeit einplanen. Es gibt viel zu sehen und zu entdecken. Falls es tatsächlich mal nicht so Bella Italia-Wetter gibt, kann man diese Stunden getrost in einem der vielen Museen in Rom, der Ewigen Stadt, verbringen.

Rom in wenigen Stunden oder Tagen?

Die Frage quälte mich auch. Zu viel wollte ich sehen, zu wenig habe ich geschafft. Ein guter Freund gab mir den Rat, mich zu entscheiden. Antike oder eine andere Ära. So sollte ich nach Möglichkeit meine Sightseeing-Pläne aufteilen. Unter zwei Wochen ginge ohnehin nichts, vier Wochen sind perfekt. Ein schöner Traum für Menschen, die einen Job haben, aber natürlich hat er nicht unrecht. Anstelle an einem Wochenende von Hotspot zu Hotspot zu laufen, entwickelt man natürlich bei einem entspannten Aufenthalt ohne Zeitdruck ein intensiveres Gefühl für eine Stadt wie Rom.

Wenn es euch möglich ist, solltet ihr euch wirklich einen längeren Aufenthalt einplanen. Besonders für größere Sehenswürdigkeiten und angeschlossene Museen geht oftmals ein halber Tag drauf. Warum also nicht einen entspannten Takt: 1 Tag Sightseeing, 1 Tag Bella Italia bei Wein und gutem Essen, 1 Tag Sightseeing, 1 Tag Bella Italia bei einem Konzert oder einem abendlichen Spaziergang über den Petersplatz?

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Noch mit ungewohnt vielen Menschen, die auf den Stufen sitzen …

Kulturgeschichte pur in Rom, der Ewigen Stadt, entdecken

Rom ist eine Stadt, die man nicht unbedingt spontan entdecken sollte. Oder ihr macht bewusst mal einen Tag ohne Plan, aber für viele touristische Höhepunkte gibt es online Eintrittskarten und Timeslots, die man reservieren kann. So könnt ihr mit Daumen mal Phi schon gut planen, wie euer Rom-Trip verlaufen soll. Keine Sorge, vor Ort kommt es garantiert anders. Auch schön, oder?

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Der perfekte Platz für “dolce far niente”, das süße Nichtstun

Natur pur in Rom

Mich faszinieren die vielen Parks mit ihren beeindruckend hohen Bäumen. Die Lustoasen mitten in der Stadt sind auch bei den Einheimischen hoch im Kurs. Die Italiener verbringen ohnehin gern ihren Alltag im Freien. Nicht jeder hängt mit Bier und Popcorn vor dem Fernseher, sondern genießt bella Roma mit seiner ragazza oder der famiglia.

Rom hat also noch mehr zu bieten als verfallene Ruinen und abgebrochene Statuen, wie mancher Kunstbanause sagen würde. Am besten, ihr macht euch auf den Weg, sofern es in absehbarer Zeit dank Corona erlaubt ist, die Grenzen nach Italien zu übertreten und macht euch selbst ein Bild.

Findet heraus, welche Seiten von Rom, der Ewigen Stadt, euch besonders beeindruckt! Oder wart ihr schon dort? Schreibt mir doch euren Geheimtipp oder ein schönes Erlebnis, das ihr mit Rom verbindet. Buona settimana!

Ciao Manu
Autorin und Bloggerin aus Leidenschaft, die Euch gerne auf ihren Recherche-Reisen quer durch Italien mitnimmt!

Venedig vs. Corona

Vor wenigen Monaten klagten die Venezianer über ein Zuviel an Touristen, Müll und Kreuzfahrtschiffen. Venedig vs. Corona zeigt unverhofft die dramatische Kehrseite. Rund 75 Prozent der Venezianer arbeiten im Tourismus und verloren über Nacht quasi ihren Arbeitsplatz. In den Gassen Venedigs ist es still geworden.

Gerade in Italien gab und gibt es noch immer strikte Ausgangssperren, die vielen Venezianern die ohnehin belastende Situation nicht leichter machten. Venedig macht einsam. So könnte der neue Werbespruch lauten. Nicht verwunderlich. Gelten doch die Italiener als sehr kommunikatives Völkchen. Kennt jemand einen Italiener, der gern allein unterwegs ist? Ob in der famiglia oder im ufficio, man ist ständig im Gespräch, im Kontakt.

Einerseits bin ich fasziniert, die Serenissima so verlassen zu erleben. Zum Fotografieren natürlich ein Traum, aber natürlich kann man die extremen Bedingungen nicht verdrängen. Viele haben einige ihrer Liebsten verloren, denn Italiens Todeszahlen sind erschütternd. Dazu kommt die Ungewissheit, wie es mit dem Laden, der Familie und dem Tourismus weitergeht. In diesen Zeiten ist es schön, kleine Zeichen zu erkennen, die Grund für Hoffnung schenken und Freude bereiten.

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Abendstimmung in Venedig

Wenn die Gondeln Trauer tragen …

Die Gondeln werden voraussichtlich nur noch mit maximal vier Fahrgästen besetzt sein. Bisher fanden sechs Personen Platz. Auch hier könnte eine Fahrt mit dem Gondoliere in Zukunft noch teurer sein. Wer weiß, ob nicht der eine oder andere das Handtuch wirft? Ich mag gar nicht dran denken, wie weitreichend die Konsequenzen von Corona weltweit ihren Schatten werfen. Natürlich gilt auch für die Gondolieri Maskenpflicht. An heißen Tagen macht das sicher Spaß, arme Gondolieri.

Ich habe kürzlich mal mit einer Autorenkollegin gesprochen, ob wir in unseren Romanen diese Maskenthematik nun einpflegen sollten oder nicht. Ich habe mich vorerst dagegen entschieden und wehre mich auch vehement gegen Masken-Romantik – außer in Venedig vs. Corona!

Falls ihr Lust bekommen habt, meinen historischen Roman “Nebel über dem Canal Grande” aus Venedig zu lesen. Folgt meiner Heldin Isabella di Conti, die sich in einen der Glasbläser verliebt …

Übrigens, jetzt sind elektronische Gondeln im Gespräch. Ich weiß nicht. Schlagt mich, Klischee hin oder her, aber auch ich mag mich vom Anblick der Gondoliere nicht trennen. Diese wehren sich bereits vehement dagegen. Allein die Lizenz für eine Saison kostet rund 100.000 Euro, von Generation zu Generation wird der Gondelbetrieb weitervererbt und ist mehr als nur ein Klischee Venedigs. Was meint ihr?

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Eine Gondelfahrt auf dem Canal Grande – für viele ein Muss

Tiere erobern die Lagune zurück

Sicher kennt ihr diverse Fotos von Delphinen, die angeblich nach Venedig zurückkehren. Manche der Fotos sind Fake, aber nicht alle. Tatsache ist, dass die Lagune sogar aus dem All deutlich reiner, heller wirkt. Klar, die vielen Kreuzfahrtschiffe, Taxiboote, Vaporetti und Privatyachten sorgten gemeinsam für eine große Belastung. Interessant werden die Satellitenaufnahmen in den kommenden Wochen. Kreuzfahrten dürften voraussichtlich bis Ende Juni gecancelt sein. Somit zeigt sich dann gut, ob das derzeit deutlich klarere Wasser länger bleibt, wenn “nur” Vaporetti und Taxis durch den berühmten Canal Grande fahren. Venedig vs. Corona hat also auch positive Folgen.

Die Venezianer freuen sich sichtlich und stellen viele Videos oder Fotos von den tierischen Überraschungsbesuchen ins Netz. Der Anblick von einem possierlichen Seepferdchen tut doch gut. Denkt man an Katzenvideos, die bei Demenzpatienten sichtlich für Entspannung sorgen!

Mit einer Sichtweite zwischen 50 bis 60 Zentimeter, teils sogar einen Meter, kann man in dem klareren Wasser natürlich auch mehr sehen. Quallen gab es schon immer, aber viele verendeten durch den steigenden Bootsverkehr in den Kanälen. Vor allem der rapide gesunkene Lärmpegel dürfte das Ökosystem Venedigs verändert haben. Wo sonst Millionen Menschen unterwegs sind, herrscht weitgehend Stille. Umso bemerkenswerter ist das Video einer Krake, die vor der Piazzale Roma gesichtet worden war.

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Ciao gabbiano!

Tourismus neu in Venedig vs. Corona

Wie es mit dem Tourismus in Venedig weitergeht? Das steht für viele Hoteliers und die Gondolieri an der Riva degli Schiavoni noch in den Sternen. Elf Millionen Touristen verbuchte die Serenissima 2019. Selbst wenn die Italiener aus dem Norden einen Ausflug nach Venedig machen, reicht das nicht, um die leeren Kassen zu füllen. Gäste wie du und ich aus dem Ausland sind verzweifelt erwünscht, aber solange die Grenzen dicht und die Ansteckungsrate bei Corona nicht zum Erliegen gebracht ist, besteht kaum Hoffnung, wieder ein Gelato am Markusplatz zu essen.

Venedig vs. Corona bedeutet auch später ungewohnte Einschnitte. Beim Fliegen braucht es wie am Flughafengelände die Maske, auch außerhalb des berühmten Karnevals. Im Hotel gibt es, zumindest ist das ein möglicher Plan, kein Frühstücksbuffet mehr, sondern eine Frühstückstasche. Die ausgedehnten Frühstücksorgien vor der Sightseeing-Tour gehören damit der Vergangenheit an.

Experten sehen aber auch ein positives Zeichen, denn airbnb wird diesen Standard an Hygiene, den Hotels erfüllen müssen, nicht gewährleisten können. Umgekehrt bedeutet das aber wohl auch, dass die Hotelpreise wieder ordentlich anziehen werden. Schließlich muss der Verdienstausfall in den vergangenen Wochen zumindest ansatzweise ausgeglichen werden.  

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Wenige Meter Platz zwischen den Fondamenti und dem Schiffsrumpf

Venedig vs. Corona zeigt Folgen bei Wirtschaft und Tourismus

Viele Menschen in Italien, in Venedig, sind verzweifelt und fordern ihren Arbeitsplatz zurück. So fanden sich kürzlich mehrere Dutzend Menschen auf der Rialto-Brücke ein. Kurzarbeit allein reicht nicht zum Überleben in der Lagune, wo allein der Transport aller Lebensmittel und Waren schon in Normalzeiten eine Herausforderung sein kann.

Zuccero spielt am Markusplatz auf

Zuccero, wohl einer der bekanntesten und beliebtesten Sänger Italiens, setzt sich auf seine Weise für Hoffnung ein. Er präsentierte seinen neuen Song “Amore Adesso” (Übersetzt: Liebe Jetzt!) auf der menschenleeren Piazza San Marco, wo sonst hunderte Touristen und Tauben den Platz überfluten.

Der Künstler lud seine Fans ein, den Auftritt gerne in Videos nachzustellen. Im Link hier findet ihr das Original-Video zu Zucceros Auftritt. Beim Anblick des vertrauten Campanile muss ich schon schlucken. Mamma mia, mir fehlt Italien.

Es gab ja inzwischen viele Aktionen wie die Balkonkonzerte, Klatschorgien und vieles mehr, mit dem sich die Italiener Mut zusprechen wollten oder ihre Dankbarkeit zeigten an den übermenschlichen Einsatz vieler Ärzte, Pfleger und anderer Berufsgruppen, die gefordert waren.

Vaporettofahren und Museen

Seit Kurzem gibt es eine App für die Buchung einer Vaporetto-Fahrt. Bedeutet das gleichzeitig das Aus für die praktische Venice Card? Auch in den Museen macht es nun auch Sinn, seine Eintrittskarte vorab zu buchen. Das war bislang auch sehr praktisch, weil man dann ein Zeitfenster hatte und an den endlos langen Warteschlangen entspannt vorbeigehen konnte.

Angedacht sind möglicherweise auch Armbänder, die beim Unterschreiten des Mindestabstands elektronisch warnen. So steht den Touristen, die in den nächsten Monaten wieder in die Serenissima reisen möchten, ein ungewohntes Verhaltensmuster an. Wie sich diese geplanten Maßnahmen tatsächlich in die Praxis umsetzen lassen, bleibt abzuwarten. Wie hierzulande, wo bereits jetzt kaum jemand darauf achtet, Mindestabstand zu halten, fürchte ich, wird es auch in Venedigs Museen und den engen Gassen eine richtige Challenge werden.

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Chiesa di San Giorgio Maggiore

Ich genieße zur Feier des Tages ein Glas Limoncello und träume von meiner nächsten Italien-Reise. Kommenden Sonntag wäre es soweit gewesen … Venedig vs. Corona allerdings muss ich mich vorerst mit einem nicht authentischen Limoncello trösten, der garantiert noch nie eine Zitrone der Amalfiküste gesehen hat.

Wie denkt ihr über die neuesten Entwicklungen in Venedig? Habt ihr vor, die Serenissima zu besuchen? Und wie verändert sich euer Reisebewusstsein? Schreibt mir und teilt ihre Eindrücke gerne hier! Buona settimana!

Ciao Manu
Autorin und Bloggerin aus Leidenschaft, die Euch gerne auf ihren Recherche-Reisen quer durch Italien mitnimmt!

Mare azzurro

Angesichts der Tatsache, dass wir noch länger auf eine Reise nach Bella Italia warten müssen, entführe ich euch heute und lade euch ein, diesen Ausflug zu genießen. Holt euch ein Glas Chianti oder Limoncello, zieht eure Badesachen an und gut eincremen. Wir steigen auf ein Boot und dann geht`s raus aufs Meer, Mare azzurro wartet auf euch!

Das Meer in Italien ist nicht nur azurblau, sondern auch türkisgrün, aquamarin und vieles mehr. Besonders dramatisch in seiner schönsten Form zeigt sich das auf Sardinien. Wer die Costa Smeralda live erlebt hat, versteht, was ich meine. Natürlich fällt dir bei einer Bootstour auf, dass die Wasseroberfläche sich verändert. Mal ist sie königsblau wie Tinte, dann glitzert und funkelt der Meeresboden türkis. Außerdem spielen besondere Umstände wie Algen oder die Reinheit des Wassers mit.

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Kalabrien am frühen Morgen – später kam die Sonne raus und es wurde richtig heiss

Saubere Meere – nicht nur in Italien bedeutsam

An einem der Strände von Caorle dauerte es, bis ich den Meeresboden entdeckt habe. Das liegt aber nicht am schmutzigen Wasser, sondern schlicht und ergreifend an der Tatsache, dass der sandige Boden das Meer trübt. In Kalabrien allerdings war ich von der Wasserqualität, ausgezeichnet mit der Blauen Flagge, echt beeindruckt. Kristallklar und erfrischend, Mare azzurro abgesehen von den Quallen. Diese possierlichen Tierchen sind ein wichtiger Gradmesser für die Qualität des Meeres.

An einem der schönsten Strände Kalabriens fand ich es enttäuschend, aber andererseits freut man sich. Wo ist das Meer heute noch so klar? Genau. Kaum eine Woche verging vor Corona, wo nicht erschreckende Bildreportagen und Videos zeigten, wie verdreckt die Meere sind.

Nun machen wir uns mal auf den Weg und verlassen den Porto di Mare da Tropea. Wir folgen der Costa Degli Dei und machen Stop in atemberaubend schönen Buchten. Dabei kann man vom Boot aus sehr gut die Steinformationen aus Tuff bewundern, die in mehreren Schichten aufgebaut sind.

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Costa degli Dei – die Küste der Götter

Perfekt für Strandnixen und Freizeitkapitäne

Malerische Höhlen und Wassereinläufe wecken die romantische Ader in mir, aber an vielen Stellen ist das Schwimmen und Tauchen nicht ganz ungefährlich. Ich war selbst erstaunt, als ich eine Unterströmung bemerkte und hielt mich dann lieber in der Nähe des Bootes auf. Das Meer ist tückisch. Es macht also Sinn, sich an einem fremden Ort zu erkundigen, ob man hier gefahrlos schwimmen, schnorcheln oder tauchen kann.

Die Quallen fand ich nicht immer possierlich. Nach einer schmerzhaften Begegnung hielt ich dann respektvoll Abstand. Heute muss ich gestehen, dass ich mich von den kristallklaren Fluten ablenken ließ und nicht an Quallen & Co gedacht habe. Nachträglich erklärte sich für mich auch, warum so viele Menschen im Wasser standen. Das taten sie nicht aus reiner Bewunderung für das Ambiente. Ein Rundumblick auf gut zwei Meter reicht schließlich für ein paar Schwimmbewegungen und dem nächsten Check. 😉

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Fels und Meer – ich kann mich nicht sattsehen

Äolische Inseln und Stromboli

Die Überfahrt zu den Äolischen Inseln und Stromboli erfolgte über ein Schnellboot. Ich genoss diese Fahrt und hatte ein tolles Eck an Bord entdeckt, das mir beim Beobachten des Vulkans bei Nacht gute Sicht bot und tagsüber ein chilliges Plätzchen. Ich liebe diese Fahrten, allerdings war die letzte dann nicht mehr so unbedarft wie vorher. Mir fiel vermehrt das verführerisch funkelnde Plastik auf, das im Meer schwamm. Plastikdosen, Einkaufstüten, Verpackungsmaterial und anderes. Hier sucht man das Mare azzurro vergeblich.

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Abfahrt von Lipari – Äolische Inseln

Ich verstehe das nicht. Hat niemand einen Mülleimer daheim oder findet unterwegs keinen? Ist es wirklich notwendig, Müll im Meer zu entsorgen? Mit dem Wissen, dass meine geliebte Caretta Caretta durch solchen funkelnden Plastikmüll angelockt wird und daran leider meist qualvoll verendet, fand ich auch das Schnellboot nicht mehr ganz so cool. Ich mag gar nicht wissen, wie viele der Meeresschildkröten, die an den kalabrischen Stränden ihre Eier ablegen, von den Motoren der Schnellboote, Katamaranen und Fischerbooten verletzt werden.

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Ich liebe das Meer …

Ahoi Kalabrien und dein Mare azzurro!

Das Mare azzurro ist in Kalabrien quasi vor der Haustür. Einfach in eines der Boote steigen oder am Strand relaxen. Es ist ein Traum und je länger ich darüber nachdenke, desto schwerer wird mein Herz. Wie lange wird es noch dauern, bis ich endlich wieder in Italien bin? Macht ihr euch auch darüber Gedanken? Aber keine Sorge, ich blas jetzt nicht dauernd Trübsal, denn nun zeige ich euch noch die schönsten Aufnahmen. Es gibt kaum etwas Schöneres als einen Sonnenuntergang auf dem Meer.

Vor allem sollte man sich Zeit nehmen. Wer diese findet, sollte sich lieber mal mit einem Fährenboot auf eine der Inseln übersetzen lassen. Der Tagesausflug ist nett, aber es bleibt nicht wirklich ausreichend Zeit, um etwas zu sehen, ohne auf die Uhr zu sehen. Dennoch war der Ausflug mit dem Schnellboot eine gute Gelegenheit, sich mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut zu machen.

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Stromboli – Abfahrt zum Vulkanspektakel

Stromboli und die vulkanischen Strände

Wer nach Stromboli kommt, ist fasziniert von den dunklen Lavastränden. Mir erging es nicht anders. Außerdem strahlt die Insel eine sonderbare Ruhe aus. Verrückt, wenn man bedenkt, dass man sich auf einem noch heute sehr aktiven Vulkan befindet. Über die Äolischen Inseln berichte ich noch in Ruhe in den kommenden Wochen. Eines vorweg: Keine der Inseln ist gleich. Jede für sich hat etwas Besonderes an sich, das man unbedingt selbst entdecken sollte.

Leider machte mir Corona ja einen ordentlichen Strich durch die Rechnung, denn auch mit den Äolischen Inseln war ein Wiedersehen der längeren Art geplant. Hier in Ruhe zu schreiben stelle ich mir sehr fruchtbar vor. Klar, ist doch der Vulkanboden für seine vielfältige Artenvielfalt bekannt. Warum sollte das nicht auch beim Schreiben seine Wirkung zeigen?

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Stromboli – mit seiner berühmten Feuerzunge

Wann ist wieder richtig Sommer?

Ich bleibe optimistisch, noch in diesem Jahr wieder nach Bella Italia zu kommen. Wie und wo und wann? Keine Idee, aber allein davon zu träumen tut gut, finde ich. Sonnenschutz ist immer wichtig, denn man unterschätzt die Kraft der Sonne in Bella Italia. Besonders auf dem Mare Azzurro, also auf dem Boot unterwegs, verspricht Abenteuer pur – Sonnenbrand inklusive für alle, die denken, sie brauchen das nicht.

Bei einem Zwei-Stunden-Ausflug entlang der Küste geht es mit einem Schlauchboot über das Meer. Inkludiert sind mehrere Stopps und eine Runde Sekt/Wein. Je nach Skipper und Gästen an Bord fällt so eine Tour mal sehr chillig aus.

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Hier sieht man einige Höhlenausbuchtungen im Gestein

Es war für mich eine gute Möglichkeit, mal wieder die salzige Luft zu spüren und den Wind in meinen Haaren. Für Tropea speziell: Achtet auf eine Fahrt mit einem alten blauen Segelschiff. Leider wurde meine Tour auf ein Schlauchboot umgebucht, sodass ich nicht das Vergnügen hatte. Ich kann euch nicht sagen, ob die Tour auf dieser Lady wirklich so toll ist, aber immer, wenn ich es auf dem Meer gesehen habe, wollte ich dort auch mal an Bord stehen und Tropea aus dieser Perspektive genießen.

Ich hoffe, ihr habt Lust bekommen, den Strand hinter euch zu lassen? Dann packt die Sonnenbrille ein und zieht die Schuhe aus, wenn ihr an Bord klettert. Macht es euch gemütlich und verratet mir, wo für euch der schönste Fleck Italiens liegt und warum ihr gern auf dem Meer seid? Buono settimana!

Ciao Manu
Autorin und Bloggerin aus Leidenschaft, die Euch gerne auf ihren Recherche-Reisen quer durch Italien mitnimmt!