Andra tutto bene! Diese Worte kommen von Herzen und ich wünsche Italien von Herzen nur das Beste. Ihr habt ja schon gemerkt, dass es letzte Woche keinen Blogbeitrag gab. Der Grund ist einfach erklärt. Inmitten der “Fast-Ausgangssperre” stand auch mein Leben auf dem Kopf. Ans Schreiben oder einen normalen Tagesablauf war nicht mehr zu denken. Meine Familie belastet die Situation natürlich auch. Spurlos scheint das inzwischen an keinem mehr vorüberzugehen, nachvollziehbar.

Vor allem die täglichen Horrorzahlen aus Bella Italia, aus der Lombardei, erschüttern mich. Erst kürzlich war es dann besonders heftig, wenn du die LKWs siehst aus Bergamo, weil die Krematorien überlastet sind. Längst siehst du das Leben anders und fragst dich, wie und wann dieser Albtraum Corona Virus überhaupt endet. Nun, dazu gibt es zumindest aus Italien inzwischen doch immer mehr schöne Schlagzeilen, die Hoffnung machen oder einfach ans Herz gehen.

Zuerst die schönste Nachricht aus der Lombardei: Andra tutto bene?

Eine 95-jährige Italienerin ist wahrscheinlich bereits aus dem Krankenhaus entlassen worden. Sie hat überlebt! Und das ist in diesen Zeiten ein so wunderschönes Zeichen, dass mir die Tränen kamen. So viele kämpfen noch, die steigenden Erkrankungsfälle in den Griff zu bekommen, fordern mehr Material und Schutzkleidung. Aus Wien wird ja einiges in den nächsten Tagen abgeholt, aber mein Gott, bis das alles endlich dort ankommt, wo es gebraucht wird?!?

Aber die Erkrankungsfälle und die Sterbefälle haben in den letzten beiden Tagen etwas nachgegeben. Ein Silberstreifen am Horizont? Noch ist es zu früh, aber vergleicht man die Zahlen mit China besteht doch Hoffnung, dass auch in Italien in den nächsten Tagen und Wochen bessere Nachrichten kommen.

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Tropea – Kalabrien

Balkonkonzerte für eine bessere Stimmung

Not macht erfinderisch. So fanden die Italiener andere Wege, um sich “Andra tutto bene” – Alles wird gut – zu wünschen. Sie singen abends auf ihren Balkonen, dass es durch die einsamen Straßen schallt. Von Ti Amo bis Azzurro oder der Nationalhymne, egal was, egal wie schief und falsch, Hauptsache, die Moral wird gestärkt und für Spaß ist gesorgt. Es gab in den sozialen Medien tolle Videoclips der flashmob sonoro. Auch in Deutschland gab es Videos, in denen Italien alles Gute für die Bewältigung dieses Ausnahmezustands gewünscht wird. Danke an die Siedlung in Bamberg, die das auf die Beine gestellt hat. Herrlich!

Dann wurde geklatscht! Ein Dankeschön an die unermüdlichen Helfer in den Krankenhäusern, die seit Langem echt über ihr Limit hinausgehen, an die Polizei, das Militär … Jeder, der in dieser Zeit hilft, ohne seine eigene Gesundheit in den Vordergrund zu stellen, ist ein Held. Helden, ohne die es weitaus mehr Tote gäbe oder Menschen, die in ihren Wohnungen in Rom oder Venedig sitzen und nichts zu essen hätten. Corona macht vor niemandem halt: Arm oder reich, Kind oder nonna, Gastronomiebesitzer oder Selbständiger.

Danke an die Tourismusbranche und viele mehr!

Danke auch an die Reisebüros, die Veranstalter, Fluglinien – gerade in Italien sind diese Wochen der Ungewissheit ein absolutes Fiasko. In Kalabrien beispielsweise leben viele fast ausschließlich vom Tourismus. Dieser Zweig brach komplett weg und noch wagt niemand eine Prophezeiung, wann an Touristen überhaupt wieder zu denken ist.

Venedig hat das geplante Eintrittsgeld vorerst eingestellt. Fraglich, ob überhaupt jemand kommt. Meine Reisen musste ich alle verschieben, aber selbst die neuen Reisedaten scheinen mir utopisch angesichts der aktuellen Lage weltweit.

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Panorama vom Garten der Kirche Santa Maria dell`Isola auf die Costa degli Dei

Bellaamoremio: Lieblingsaufnahmen aus Italien

Darum erlaube ich mir im heutigen Blogartikel meine Lieblingsaufnahmen aus Italien zu zeigen. Plätze, die mir ans Herz gewachsen sind und die ich vermisse. So viel italienische Musik hören, Italienisch allein lernen weil der Kurs vorerst aussteht oder italienische Bücher lesen, kann ich momentan nicht, denn all das hilft nichts gegen die unbändige Sehnsucht, endlich wieder il paese con cuore e amore mit eigenen Augen zu sehen.

Ich weiß, es gibt wichtigere Dinge im Leben, das ist mir bewusst, aber ganz ehrlich: Sehnt ihr euch nicht auch wieder dorthin? Ob Apulien, Venedig, Florenz oder Matera. Ich könnte mich zerreißen vor Uneinigkeit, wohin zuerst, wenn die Grenzen wieder offen sind.

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Burano – Heute wären die Kanäle und Gassen wohl menschenleer …

Mein Herz ist es längst. Deshalb unterstützt weiterhin die Maßnahmen unserer Regierungen in Österreich, Deutschland und der Schweiz: Bleibt daheim – vor allem bleibt gesund! Andra tutto bene!!!!!

Ciao Manu
Autorin und Bloggerin aus Leidenschaft, die Euch gerne auf ihren Recherche-Reisen quer durch Italien mitnimmt!