Rom ist eine der schönsten Städte Italiens, allerdings hinterließ Corona in Roma seine eigenen Spuren. Viele Plätze und Sehenswürdigkeiten kennt man bislang nur mit Massen an Touristen. Dieser Tage ist alles anders …

Wer Rom in Ruhe entdecken möchte, hatte eine gute Gelegenheit, aber es war manchmal mit Schattenseiten verbunden. Die vermutete Gastfreundlichkeit der Römer und die damit verbundene Erwartung, als zahlender Gast herzlich empfangen zu werden, stellt sich in vielen Restaurants als Fehlglaube heraus. Entweder gibt es Ecken, die den Italienern und speziell den Römern vorbehalten sind – oder es gibt ihn, den unfreundlichen Cameriere, den mürrischen Kellner, wie er im Buche steht.

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Ich liebe diese Engel …

Italien und der Corona-Wahnsinn

Die Einheimischen nutzen die seltene Chance, mal selbst Tourist zu spielen. Anders lassen sich von Experten die steigenden Infektionszahlen nicht erklären. Auch am berühmten Feiertag #ferragosto ließ es sich wohl auch trotz “Corona in Roma” oder in Apulien niemand nehmen, an einer Prozession teilzuhaben. Bella italia! Ich liebe dieses Land mit all seinen schwachen und hellen Momenten.

Kürzlich sah ich wieder den begnadeten Film “Gladiator” mit Russel Crowe, in dem die Ära der Gladiatoren von allen Seiten beleuchtet wird. Trotzdem war ich verführt, zwischen Film und Echtzeit zu unterscheiden, mich von der Faszination wie Sehenswürdigkeiten wie dem Kolloseum oder der Piazza Venezia nicht mitreißen zu lassen. Diese atemberaubenden Bauten in ihren eindrucksvollen Ausmaßen ist einer der Gründe, warum ich immer wieder atemlos durch die Gassen Roms spaziere und nicht genug davon bekommen kann.

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Kaum Menschen …

Petersdom und Vatikan

Der Petersplatz und der Vatikan zählen neben dem Kolloseum zu den absoluten Highlights für eine Rom-Reise. Dank Corona in Roma gab es auch hier bedeutend weniger Schlangen an den Eingangskassen. Allerdings, vor dem Pantheon brauchte es doch Geduld oder die Erkenntnis, diesen eindrucksvollen Tempel an einem anderen Tag zu besichtigen.

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Für den Petersdom und die Museen des Vatikans solltet ihr unbedingt ausreichend Zeit einplanen. Nur mal schnell durchhuschen ist nicht. Und es wäre schade, denn die Preise sind nicht unbedingt so “Peanuts”. Also, wenn ihr Rom besuchen möchtet, dann gleich mit vollem Einsatz. Flache Schuhe, genügend Trinken und ein paar Brocken Italiano erleichtern das Leben deutlich in bella Roma.

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Ein Wahnsinnsfoto … bella Roma!

Parli italiano?

Leider verlief mein Sommer nicht wie geplant. Statt jede Woche brav eine Lektion in meinem Italiano-Kursbuch zu wiederholen, blieb es eher liegen. So sieht es auch mit meinen bisher erworbenen Sprachkenntnissen traurig aus.

Nun hat sich eine liebe Freundin ein Herz gefasst und wir haben den Entschluss gefasst, uns nicht länger mit der Entscheidung zu quälen, in welchen Kurs wir ab Herbst einsteigen. Wir machen due corsi italiani. Perfetto. Einerseits, um tatsächlich Basics zu wiederholen und andererseits, um auf dem inzwischen 3. Kurs nun auch auf den vorhandenen, aber hoffentlich nur verschütt gegangenen Kenntnissen aufzubauen.

2 x Italienisch in einer Woche = 3 Stunden. Da MUSS doch selbst bei meinem Mörderstress etwas hängen bleiben. Eigentlich positiver Stress, denn mein Lektoratsjob hat sich in den letzten Monaten toll entwickelt und ist ein echter Fixpunkt geworden. Normalerweise wäre das super, denn auf Reisen kann ich das Schreiben, das Lektorieren und das Bella-Italia-genießen perfetto kombinieren.

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Viele monumenti sind aber durch Absperrungen und Barrikaden “verschandelt” …

Ich freue mich auf diese Herausforderung, denn eigentlich wäre ich seit gestern längst in Amalfi. Oh ja, genau, mein Herz blutet, während ich diese Zeilen schreibe und ihr denkt sicher, gönn dir einen Limoncello oder gleich mehrere. ! Auch Apulien ist gecancelt für 2020.

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Schwere Entscheidung, aber wie schon mit dem Corona in Roma war eine fix geplante Reise nur schwer vorhersehbar. Und ehrlich gesagt, abgesehen von den Umständen vergrämt mir das ständige Masken tragen auch die Lust an Fotos für den Blog.

Italia, mia amore!

Selbst die Spanische Treppe, die ich bislang nur voll mit Menschen kannte, bot einen recht einsamen Eindruck. Jetzt wäre der perfekte Zeitpunkt, um entspannte Mini-Reportagen zu drehen. Niemand, der durchs Bild läuft oder dessen Rufe den eigenen Vortrag unterbrechen … Seufz, Corona in Roma hat wirklich deutliche Spuren hinterlassen und wer weiß, wie viele kleine Bars und Cafés dieses Jahr überleben.

Italien sehen … und sterben?

Naturalmente no! Gerade in Italien hat man das Gefühl, die Italiener haben aus der Situation gelernt. Anders als in Deutschland oder Österreich achten mehr Leute auf den Mindestabstand und tragen die Masken ohne Widerstand an Plätzen, wo es eng wird oder in den Museen. Nervig, ja?

Aber angesichts der dramatischen Todeszahlen, die bis in den Mai die Schlagzeilen weltweit dominiert hatten, freut sich meinerseits, dass es wieder Hoffnung gibt. Nicht nur für mich, um wieder auf Reisen zu gehen. Auch für so viele liebe Menschen, die ich in Italien kenne, die Arbeit haben und ihre Familie ernähren können. Sie sind optimistischer, was die kommenden Monate angeht.

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Engelsburg … die Wolken wirken wie ein böses Omen. Corona in Roma 2020

Corona in Roma, aber auch in Venedig, wo sogar der Bürgermeister wieder ein Ablegen der Kreuzfahrtschiffe fordert, während sich die Bewohner von Stromboli über die dreisten Ausflugsboots-Attacken ärgern, die wie bis letztes Jahr die kleine Insel geradezu überschwemmen. Ihr seht, ein Italien ist wie einst geteilt in ihren Ansichten.

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Italien ist und bleibt ein Rätsel, ein Phänomen, aber auch ein Land, das einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen hat. Und ich freue mich schon auf die Zeit, wo ich endlich wieder in bella calabria an meinen nächsten Romanen arbeiten kann und Corona wie ein Fluch aus vergangenen Zeiten anmutet …

Wart ihr nun unterwegs oder habt ihr euer Fernweh mit Limoncello und dem Duft frisch gepresster Zitronen gestillt? Wie habt ihr die Italiener während eurer Corona-Reisen erlebt? Ich freue mich auf eure Kommentare und wünsch wie immer eine – Buona settimana!

Ciao Manu
Autorin und Bloggerin aus Leidenschaft, die Euch gerne auf ihren Recherche-Reisen quer durch Italien mitnimmt!