Die letzten Tage habe ich aufgehört, die Zahlen zu verfolgen. Auch in Italien. Dabei kamen gerade dieser Tage kleine Silberstreifen am Horizont, wie es mit Italien nach Corona weitergehen könnte. Zeichnet sich tatsächlich endlich eine Reduktion an neuen Erkrankungen ab? Längst ist die Belastbarkeit erreicht, aber es gibt auch interessante Entwicklungen, die durchaus positiv sind.

Venedigs Lagune profitiert von dem Rückgang an Transporten

Man wagt es kaum, aber die aktuellen Bilder von klarerem Wasser in Venedig und besserer Luft hängen auch damit zusammen, dass die Passagen der Kreuzfahrtschiffe ausgesetzt sind. Natürlich wirbeln auch andere Wasserfahrzeuge die Sedimente auf, aber die bessere Luftqualität ist definitiv ein Beweis, dass die Kreuzfahrtindustrie einen wesentlichen Anteil daran hat.

Viele Venezianer freuen sich, dass man nicht nur auf den Grund des Canal Grande sehen kann, sondern dort auch wieder Fische sichtet. In diesen Zeiten ist das ein schönes Signal, Hoffnung auf eine Zukunft, in der wir mit Schrecken an die Corona-Zeiten denken. Ja, ich mag jetzt nicht daran erinnert werden, dass laut Virologen dieses COVID-19 nicht einfach so verschwinden wird! Einigen wir uns darauf, dass in den nächsten Wochen und Monaten jeder wohltuende Momente des Glücks und der Dankbarkeit braucht? Die Frage, wie es Italien nach Corona geht, stellen sich allerdings bereits viele.

Ungestörter Lebensraum für Delphine und Caretta Caretta

In vielen italienischen Häfen werden Delphine gesichtet. Diese faszinierenden Säugetiere genießen ebenso das ruhigere Meer und auch für die Caretta Caretta, die Unechte Karettschildkröte wird es zwischen Sizilien und Kalabrien wieder sicherer. Abgesehen vom Plastikmüll, der nach einer neuen Studie für die Tiere leider aufgrund des Geruchs als Nahrung angesehen wird.

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In meinem zweiten Kalabrien-Roman der gerade entstehenden Buchreihe wird die Caretta Caretta einen großen Teil an der Geschichte bekommen. In den Meeresschutzzentren an der italienischen Küste stehen die Mitarbeiter weiterhin im Dienste, diese Meerestiere zu schützen und zu retten. Viele Fischer melden sich dann in den Zentren oder über die Küstenwache, um Sichtungen verletzter Tiere bekannt zugeben. Leider gelingt es den Tierärzten nicht immer, die schweren Verletzungen zu heilen.

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Lipari: Was für ein herrliches Panorama!

Auch das Reisen wird sich verändern

Könnt ihr euch noch erinnern? Vor einem halben Jahr gab es vermehrt Demonstrationen gegen die Kreuzfahrtschiffe in Barcelona, Venedig, auf Mallorca und in Dubrovnik. Das waren nur ein paar Städte, die gegen den Overtourism aufbegehrt haben. Auch in österreichischen Städten wie Hallstatt oder Salzburg sowie Wien kamen die Klagen über die Massen an Touristen. Das Coronavirus hat die Reisebranche vor einen gewaltigen Tsunami an Stornos und Rückzahlungen gedrängt. In Deutschland überlegen manche ja schon ein neues Gesetz, um sich im Ernstfall vor Rückforderungen zu schützen. Ich kann es zwar teils verstehen, aber wie bucht man dann eine Reise? Kurzfristig, damit ja nichts schiefgeht? Wenn ich da an spätere Reiseziele wie die Kapverden oder die Azoren denke, das wäre ein teurer Spaß, wenn diese Reisen finanziell ins Wasser fallen.

Inzwischen setzen viele auf Urlaub daheim. Ja, Österreich, die Schweiz und Deutschland sind schön und entdeckenswert, aber ich liebe Italien! Das Meer, die Sprache, die Kultur. Ich lerne nicht nur Italienisch, weil mir vielleicht langweilig sein könnte (was definitiv als Autorin nie der Fall ist!), sondern um mich einfacher im Land zu bewegen und vielleicht manchmal mehr zu erfahren, von Einheimischen, über neu geknüpfte Kontakte. Italien ist und bleibt das Land, wo ich gern unterwegs bin, ob für den Urlaub oder neue Recherchen für Romane.

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Langsam werde ich richtig sauer, wenn mir jemand mit Tourismuswerbung für Österreich kommt. Auch im eigenen Land werden wir laut Experten auch in den nächsten Jahren weiter mit Corona leben müssen. Dann lieber gleich in Italien, wo ich die Viren mit einem Limoncello vernichten kann.

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Ein kurzer Stopp, bevor es mit der Bootstour weiterging

Parli italiano?

Ihr werdet euch wie ich wundern, aber nachdem mein Italienisch-Kurs wegen Corona aussetzen musste, merke ich immer wieder, wie rasch man einige Verben und Vokabel vergisst. Unsere allerliebste und beste Italienischlehrerin Elisa macht sich jeden Montag zu Kurszeiten die Mühe, uns neue Aufgaben zu schicken. Auch sie hat Angst, dass wir vergessen. Sie macht das in ihrer Freizeit, denn sie müsste das definitiv nicht tun. Ich finde das einfach incredibile! Grazie mille, cara Elisa!

Neben dem Überarbeiten von Band 1 Kalabrien möchte ich nach zwei Wochen Pause wieder verstärkt diverse Methoden nutzen, um mein Italienisch in Schwung zu bringen. Übrigens, so ganz faul war ich nicht, denn ich habe auf meinem Kindle inzwischen ein halbes Dutzend Kurzgeschichten auf Italienisch. Auch wenn ich nicht jedes Wort kenne, war es schön zu sehen, dass ich trotzdem den Inhalt der Geschichten verstand und einfach weiter dranbleiben muss.

Ich habe einen sehr netten Kanal von Pio entdeckt, der neben seiner Website auch einen YouTube-Kanal hat. So kann ich nicht nur im Aufgabenbuch zum Kurs lernen, sondern auch interaktiv. Probiert es mal aus, es macht großen Spaß!

Italien nach Corona? – Hafenidylle, als noch niemand von der Coronavirus ahnte

Und dazu möchte ich auch euch motivieren! Träumen wir gemeinsam vom nächsten Italien-Urlaub. Wo wollt ihr hin, wenn Italien nach Corona wieder erreichbar ist? Schüren wir das Feuer und wünschen wir Italien weiterhin alles Gute: Andra tutto bene!

Ciao Manu
Autorin und Bloggerin aus Leidenschaft, die Euch gerne auf ihren Recherche-Reisen quer durch Italien mitnimmt!