Ich bin total happy. Gerade eben, knapp nach Mitternacht habe ich die Erstfassung meines ersten Kalabrien-Romans vollendet. Obwohl ich seit fast 20 Jahren schreibe, habe ich es noch nie geschafft, bei einem NaNoWriMo mitzumachen. November 2019 war es soweit und die Premiere gelang hervorragend. Was ist der NaNoWriMo? Ein internationaler Schreibwettbewerb, bei dem es darum geht, binnen 30 Tagen einen Roman zu schreiben.

Es ist nur ein Entwurf und keine Fassung, die ich meiner Agentin anvertrauen kann. Ich wollte mir große Ziele setzen, denn Minimum waren 50.000 Wörter, 70.000 erschienen mir zu wenig, 80.000 perfekt. Das bedeutete jedoch, jeden Tag rund 2667 Wörter zu schreiben. Bei meinem Schreibtempo in etwa 90 – 120 Minuten, je nach Flow.

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Einer der schönsten Sonnenuntergänge auf der Heimfahrt vom Stromboli

30 Tage lang schreiben – bis zum fulminanten Ende?

Mir kam dabei zugute, dass ich bereits im Juni mit der Szenenplanung, Figurenentwicklung und anderen wichtigen Details begonnen hatte. Die Ungeduld, den Roman endlich zu beginnen, war groß. Mir fehlte die Zeit. Schließlich hatte und habe ich den Venedig-Thriller in einer weiteren Überarbeitungsschleife, die Agentin fragt bereits danach. Stöhn, aber da war diese unstillbare Sehnsucht, diese lebenswerten Figuren und Nebencharaktere endlich aufs Papier zu bringen.

Trotz einem mehrtägigen Seminar und anderen Verpflichtungen meldete ich mich an: Schon ging es los mit dem NaNoWriMo. Die ersten Tage entwickelte sich der Plot gleich mal anders. Nicht ganz anders, aber er legte mal die Heringe für Band 2 aus, denn Kalabrien wird fix eine Trilogie. Diese Idee stand bereits im Sommer fest. Stoff für Band 4 und 5 ist reichlich vorhanden.

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Hundemüde nach dem Seminar, kaum geschlafen, aber ich schrieb. Dann ins Bett. Seminar. So ging das über Tage. Es gab in diesen 25 Tagen nur drei Tage, in denen ich dann tatsächlich aussetzte. Das fehlt und das Gemeine ist: Auf der Plattform, auf der ich mich dafür angemeldet habe, siehst du jeden Tag die aktuelle Statistik. Du hast heute xxx Wörter geschrieben, 28 Wörter pro Minute. Und der fieseste Teil: Du bist mit deinem Roman frühestens am 8. Dezember fertig. Das machte MICH fertig. Aber ich schrieb weiter. Deutlich mehr als 2667 Wörter täglich. An manchen Tagen gab es noch eine extra Nachtschicht, sodass ich gut über 5500 – 6000 Wörter schrieb.

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Die traumhafte Kulisse Tropeas spielt auch in meinem Roman eine wichtige Rolle!

Endspurt im NaNoWriMo mit viel Liebe und Bella Italia inklusive!

Das schönste Geschenk war, dass ich mit dem Roman fertig bin und sich alles so schön fügte. Kleine Details meiner Recherchen fanden einen Platz. Wie bei einem Puzzle rutschen Planung und Realität zusammen. Unbewusste Ideen fügten sich ineinander. verliebten sich und andere öffneten eigene Türen. Letztendlich kam ich zum geplanten Happyend. Viele Szenen in dem Buch brachten mich beim Schreiben zum Heulen. Laut meiner Kollegen ein Garant dafür, dass es genau jene Szenen werden, wo auch ihr ein Taschentuch braucht.

Ein wenig hat mein Dampf wohl auch damit zu tun, dass ich in den nächsten Tagen eine neue Küche bekomme. Mein Lebensgefährte machte sich Sorgen, weil er merkte, dass ich unrund werde. Ich hätte bis Samstag noch jeden Tag fix Schreibzeit neben den normalen Arbeiten gebraucht. Er wollte das sogar verschieben. Wahrscheinlich half mir aber das, meine Geschichte ohne Stress zum Ende zu bringen. Es sind keine 80.000 Wörter geworden, nur 71.293. Trotzdem liebe ich den Roman jetzt schon. Calabria uno. Band 1 und es folgen noch weitere Bücher.

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Abschied von Kalabrien. Immer tränenreich. Wenn ihr beim Heimflug von Lamezia Terme wen heulen seht, das bin ich! 😉

Bella settimana! Schöne Woche!

Ich widme mich jetzt ohne schlechtes Gewissen wieder der Überarbeitung meines Venedig-Thrillers. Dank der aktuellen Ereignisse in Venedig ist er sehr brisant. Höchste Zeit, das Manuskript in die Hände meiner Literaturagentin zu legen und ihr Feedback abzuwarten. Inzwischen mache ich mir Gedanken um neue Schreibprojekte. Bei jedem einzelnen, das spruchreif wird, bleibe ich Italien treu.

Ich freue mich auf die nächsten Monate. Gerne halte ich euch in meinem Blog auf dem Laufenden. Folgt mir auf Instagram, Pinterest und Facebook. Morgen geht es in den Italienisch-Kurs. Der macht sich so bezahlt. Es ist eine Freude, weiter zu lernen und zu merken, manches bleibt endlich hängen! Langsam verstehe ich mehr Wörter und hab große Lust, mein Wissen zu testen.

Ciao Manu
Autorin und Bloggerin aus Leidenschaft, die Euch gerne auf ihren Recherche-Reisen quer durch Italien mitnimmt!