Der Sommer ist da und mit ihm steigt weiterhin die Ungewissheit, wie es mit meinen Italien-Reisen weitergeht. Mir bricht immer mehr das Herz, weil ich fürchte, der Herbst wird ohne Bella Italia stattfinden. Darum möchte ich euch heute auf einen Spaziergang durch Venedig mitnehmen, passeggiare per venezia.
Venedig ist auch schreiberisch meine Quelle. Hier begann die Liebe zum historischen Roman und enden wird sie in venezia garantiert nicht. Übrigens kann ich an dieser Stelle endlich verkünden, dass mein neuer historischer Roman über Florenz im Herbst 2021 erscheinen wird. Cin Cin! Ich freue mich sehr. Sobald das Cover steht und noch andere wichtige Eckdaten, verrate ich das natürlich exklusiv in meinem Blog.

Andiamo ragazzi! Abseits vom Canal Grande und den Touristenströmen gibt es genug zu entdecken, wenn ihr euch Zeit nimmt. Schaut mal hoch und bewundert die wunderschönen Giebelchen auf den Dächern der venezianischen Palazzi. Es ist traurig, dass die Luftverschmutzung dem istrischen Stein so zusetzt und so großen Schaden anrichtet. Großen Anteil daran haben leider doch die Kreuzfahrtschiffe, von deren Verboten es erschreckend still geworden ist und dennoch sind sie da. Trotz der Proteste und Klimaaktionen von No Grande Navi scheint die Frage Profit versus Gesundheit längst entschieden.
Von Fisch bis zur Pasta
Was wäre ein passeggiare per venezia ohne einen Besuch auf dem bekannten Fischmarkt? Auf dem Foto seht ihr eine Tafel, auf der schon seit vielen Jahrzehnten, ach was, Jahrhunderten die Messlatte für die Qualität der Fische, die hier verkauft werden dürfen, höher legt.
Heute kämpfen die Fischer eher ums Überleben und auch die Austernmafia draußen in den Lagunen ist ein Thema, das ich heute lieber nicht genauer hinterfrage.

Und was Italien ohne Pasta? Seid ihr auch immer so fasziniert, wenn ihr diese Vielfalt an Formen und Farben für die beliebte Pasta seht und ihr wollt mehr davon? Eigentlich wollte ich ja im Juni in Kalabrien einen ganz besonderen Urlaub erleben, mit einem Kochkurs samt italienischer mamma inklusive. Alles nix geworden, leider. Aber okay, nächstes Jahr leb ich wohl aus dem Koffer.

Geht Venedig tatsächlich bald unter?
Auf meinem passeggiare per venezia habe ich auch Entdeckungen gemacht, die weniger Freude bereiten. Abgesehen von den schiefen campanile, die überall auf den kleinen Inseln stehen und scheinbar miteinander wetteifern welcher Kirchturm schiefer ist, gewinnt neben dem campanile auf Burano wohl auch dieser Schnappschuss den ersten Preis.
Mitten in Venedig zeigt sich auf diesem Foto deutlich, wie der Boden absinkt. Schließlich ist die Serenissima auf Pfählen erbaut und diese Bauweise sorgte schon seit Anbeginn der venezianischen Republik. Das Gewicht der Palazzi, die zunehmende Versandung, das zerstörerische Salzwasser, die Kreuzfahrtschiffe, die Massen an Touristen …

Canal Grande beinahe einsam – ein seltener Augenblick
Eigentlich war es reiner Zufall. Ich hatte wohl einen ruhigen Moment erwischt, aber allein fürs Auge des Betrachters ist das ein wunderschöner Anblick, der Lust macht, wieder nach Venedig zu reisen oder es zum ersten Mal zu sehen.
Ich war damals total geflasht, als ich vom Bahnhof rauskam und plötzlich unmittelbar vor dem breiten Strom stand: Überall Gondeln, Taxiboote, Vaporetti und Menschen. Das war 2006, ich mitten in den Recherchen für meinen ersten Roman.

Für viele Besucher ist der Canal Grande eine der schönsten Sehenswürdigkeiten. Dabei hat Venedig noch viel mehr als die Rialtobrücke oder die Piazza San Marco zu bieten. Keine Angst vor Irrwegen. Entdeckt eure schönsten Ecken Venedigs, denn alle Wege führen nach … Bella Italia!
Ich hoffe, euch hat der heutige passeggiare per venezia Spaß gemacht und ihr konntet ein paar Ideen sammeln für die nächste Venedig-Reise. Buona settimana!

Ciao Manu
Autorin und Bloggerin aus Leidenschaft, die Euch gerne auf ihren Recherche-Reisen quer durch Italien mitnimmt!
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