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Italien nach Corona

Die letzten Tage habe ich aufgehört, die Zahlen zu verfolgen. Auch in Italien. Dabei kamen gerade dieser Tage kleine Silberstreifen am Horizont, wie es mit Italien nach Corona weitergehen könnte. Zeichnet sich tatsächlich endlich eine Reduktion an neuen Erkrankungen ab? Längst ist die Belastbarkeit erreicht, aber es gibt auch interessante Entwicklungen, die durchaus positiv sind.

Venedigs Lagune profitiert von dem Rückgang an Transporten

Man wagt es kaum, aber die aktuellen Bilder von klarerem Wasser in Venedig und besserer Luft hängen auch damit zusammen, dass die Passagen der Kreuzfahrtschiffe ausgesetzt sind. Natürlich wirbeln auch andere Wasserfahrzeuge die Sedimente auf, aber die bessere Luftqualität ist definitiv ein Beweis, dass die Kreuzfahrtindustrie einen wesentlichen Anteil daran hat.

Viele Venezianer freuen sich, dass man nicht nur auf den Grund des Canal Grande sehen kann, sondern dort auch wieder Fische sichtet. In diesen Zeiten ist das ein schönes Signal, Hoffnung auf eine Zukunft, in der wir mit Schrecken an die Corona-Zeiten denken. Ja, ich mag jetzt nicht daran erinnert werden, dass laut Virologen dieses COVID-19 nicht einfach so verschwinden wird! Einigen wir uns darauf, dass in den nächsten Wochen und Monaten jeder wohltuende Momente des Glücks und der Dankbarkeit braucht? Die Frage, wie es Italien nach Corona geht, stellen sich allerdings bereits viele.

Ungestörter Lebensraum für Delphine und Caretta Caretta

In vielen italienischen Häfen werden Delphine gesichtet. Diese faszinierenden Säugetiere genießen ebenso das ruhigere Meer und auch für die Caretta Caretta, die Unechte Karettschildkröte wird es zwischen Sizilien und Kalabrien wieder sicherer. Abgesehen vom Plastikmüll, der nach einer neuen Studie für die Tiere leider aufgrund des Geruchs als Nahrung angesehen wird.

In meinem zweiten Kalabrien-Roman der gerade entstehenden Buchreihe wird die Caretta Caretta einen großen Teil an der Geschichte bekommen. In den Meeresschutzzentren an der italienischen Küste stehen die Mitarbeiter weiterhin im Dienste, diese Meerestiere zu schützen und zu retten. Viele Fischer melden sich dann in den Zentren oder über die Küstenwache, um Sichtungen verletzter Tiere bekannt zugeben. Leider gelingt es den Tierärzten nicht immer, die schweren Verletzungen zu heilen.

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Lipari: Was für ein herrliches Panorama!

Auch das Reisen wird sich verändern

Könnt ihr euch noch erinnern? Vor einem halben Jahr gab es vermehrt Demonstrationen gegen die Kreuzfahrtschiffe in Barcelona, Venedig, auf Mallorca und in Dubrovnik. Das waren nur ein paar Städte, die gegen den Overtourism aufbegehrt haben. Auch in österreichischen Städten wie Hallstatt oder Salzburg sowie Wien kamen die Klagen über die Massen an Touristen. Das Coronavirus hat die Reisebranche vor einen gewaltigen Tsunami an Stornos und Rückzahlungen gedrängt. In Deutschland überlegen manche ja schon ein neues Gesetz, um sich im Ernstfall vor Rückforderungen zu schützen. Ich kann es zwar teils verstehen, aber wie bucht man dann eine Reise? Kurzfristig, damit ja nichts schiefgeht? Wenn ich da an spätere Reiseziele wie die Kapverden oder die Azoren denke, das wäre ein teurer Spaß, wenn diese Reisen finanziell ins Wasser fallen.

Inzwischen setzen viele auf Urlaub daheim. Ja, Österreich, die Schweiz und Deutschland sind schön und entdeckenswert, aber ich liebe Italien! Das Meer, die Sprache, die Kultur. Ich lerne nicht nur Italienisch, weil mir vielleicht langweilig sein könnte (was definitiv als Autorin nie der Fall ist!), sondern um mich einfacher im Land zu bewegen und vielleicht manchmal mehr zu erfahren, von Einheimischen, über neu geknüpfte Kontakte. Italien ist und bleibt das Land, wo ich gern unterwegs bin, ob für den Urlaub oder neue Recherchen für Romane.

Langsam werde ich richtig sauer, wenn mir jemand mit Tourismuswerbung für Österreich kommt. Auch im eigenen Land werden wir laut Experten auch in den nächsten Jahren weiter mit Corona leben müssen. Dann lieber gleich in Italien, wo ich die Viren mit einem Limoncello vernichten kann.

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Ein kurzer Stopp, bevor es mit der Bootstour weiterging

Parli italiano?

Ihr werdet euch wie ich wundern, aber nachdem mein Italienisch-Kurs wegen Corona aussetzen musste, merke ich immer wieder, wie rasch man einige Verben und Vokabel vergisst. Unsere allerliebste und beste Italienischlehrerin Elisa macht sich jeden Montag zu Kurszeiten die Mühe, uns neue Aufgaben zu schicken. Auch sie hat Angst, dass wir vergessen. Sie macht das in ihrer Freizeit, denn sie müsste das definitiv nicht tun. Ich finde das einfach incredibile! Grazie mille, cara Elisa!

Neben dem Überarbeiten von Band 1 Kalabrien möchte ich nach zwei Wochen Pause wieder verstärkt diverse Methoden nutzen, um mein Italienisch in Schwung zu bringen. Übrigens, so ganz faul war ich nicht, denn ich habe auf meinem Kindle inzwischen ein halbes Dutzend Kurzgeschichten auf Italienisch. Auch wenn ich nicht jedes Wort kenne, war es schön zu sehen, dass ich trotzdem den Inhalt der Geschichten verstand und einfach weiter dranbleiben muss.

Ich habe einen sehr netten Kanal von Pio entdeckt, der neben seiner Website auch einen YouTube-Kanal hat. So kann ich nicht nur im Aufgabenbuch zum Kurs lernen, sondern auch interaktiv. Probiert es mal aus, es macht großen Spaß!

Italien nach Corona? – Hafenidylle, als noch niemand von der Coronavirus ahnte

Und dazu möchte ich auch euch motivieren! Träumen wir gemeinsam vom nächsten Italien-Urlaub. Wo wollt ihr hin, wenn Italien nach Corona wieder erreichbar ist? Schüren wir das Feuer und wünschen wir Italien weiterhin alles Gute: Andra tutto bene!

Ciao Manu
Autorin und Bloggerin aus Leidenschaft, die Euch gerne auf ihren Recherche-Reisen quer durch Italien mitnimmt!

Andra tutto bene

Andra tutto bene! Diese Worte kommen von Herzen und ich wünsche Italien von Herzen nur das Beste. Ihr habt ja schon gemerkt, dass es letzte Woche keinen Blogbeitrag gab. Der Grund ist einfach erklärt. Inmitten der “Fast-Ausgangssperre” stand auch mein Leben auf dem Kopf. Ans Schreiben oder einen normalen Tagesablauf war nicht mehr zu denken. Meine Familie belastet die Situation natürlich auch. Spurlos scheint das inzwischen an keinem mehr vorüberzugehen, nachvollziehbar.

Vor allem die täglichen Horrorzahlen aus Bella Italia, aus der Lombardei, erschüttern mich. Erst kürzlich war es dann besonders heftig, wenn du die LKWs siehst aus Bergamo, weil die Krematorien überlastet sind. Längst siehst du das Leben anders und fragst dich, wie und wann dieser Albtraum Corona Virus überhaupt endet. Nun, dazu gibt es zumindest aus Italien inzwischen doch immer mehr schöne Schlagzeilen, die Hoffnung machen oder einfach ans Herz gehen.

Zuerst die schönste Nachricht aus der Lombardei: Andra tutto bene?

Eine 95-jährige Italienerin ist wahrscheinlich bereits aus dem Krankenhaus entlassen worden. Sie hat überlebt! Und das ist in diesen Zeiten ein so wunderschönes Zeichen, dass mir die Tränen kamen. So viele kämpfen noch, die steigenden Erkrankungsfälle in den Griff zu bekommen, fordern mehr Material und Schutzkleidung. Aus Wien wird ja einiges in den nächsten Tagen abgeholt, aber mein Gott, bis das alles endlich dort ankommt, wo es gebraucht wird?!?

Aber die Erkrankungsfälle und die Sterbefälle haben in den letzten beiden Tagen etwas nachgegeben. Ein Silberstreifen am Horizont? Noch ist es zu früh, aber vergleicht man die Zahlen mit China besteht doch Hoffnung, dass auch in Italien in den nächsten Tagen und Wochen bessere Nachrichten kommen.

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Tropea – Kalabrien

Balkonkonzerte für eine bessere Stimmung

Not macht erfinderisch. So fanden die Italiener andere Wege, um sich “Andra tutto bene” – Alles wird gut – zu wünschen. Sie singen abends auf ihren Balkonen, dass es durch die einsamen Straßen schallt. Von Ti Amo bis Azzurro oder der Nationalhymne, egal was, egal wie schief und falsch, Hauptsache, die Moral wird gestärkt und für Spaß ist gesorgt. Es gab in den sozialen Medien tolle Videoclips der flashmob sonoro. Auch in Deutschland gab es Videos, in denen Italien alles Gute für die Bewältigung dieses Ausnahmezustands gewünscht wird. Danke an die Siedlung in Bamberg, die das auf die Beine gestellt hat. Herrlich!

Dann wurde geklatscht! Ein Dankeschön an die unermüdlichen Helfer in den Krankenhäusern, die seit Langem echt über ihr Limit hinausgehen, an die Polizei, das Militär … Jeder, der in dieser Zeit hilft, ohne seine eigene Gesundheit in den Vordergrund zu stellen, ist ein Held. Helden, ohne die es weitaus mehr Tote gäbe oder Menschen, die in ihren Wohnungen in Rom oder Venedig sitzen und nichts zu essen hätten. Corona macht vor niemandem halt: Arm oder reich, Kind oder nonna, Gastronomiebesitzer oder Selbständiger.

Danke an die Tourismusbranche und viele mehr!

Danke auch an die Reisebüros, die Veranstalter, Fluglinien – gerade in Italien sind diese Wochen der Ungewissheit ein absolutes Fiasko. In Kalabrien beispielsweise leben viele fast ausschließlich vom Tourismus. Dieser Zweig brach komplett weg und noch wagt niemand eine Prophezeiung, wann an Touristen überhaupt wieder zu denken ist.

Venedig hat das geplante Eintrittsgeld vorerst eingestellt. Fraglich, ob überhaupt jemand kommt. Meine Reisen musste ich alle verschieben, aber selbst die neuen Reisedaten scheinen mir utopisch angesichts der aktuellen Lage weltweit.

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Panorama vom Garten der Kirche Santa Maria dell`Isola auf die Costa degli Dei

Bellaamoremio: Lieblingsaufnahmen aus Italien

Darum erlaube ich mir im heutigen Blogartikel meine Lieblingsaufnahmen aus Italien zu zeigen. Plätze, die mir ans Herz gewachsen sind und die ich vermisse. So viel italienische Musik hören, Italienisch allein lernen weil der Kurs vorerst aussteht oder italienische Bücher lesen, kann ich momentan nicht, denn all das hilft nichts gegen die unbändige Sehnsucht, endlich wieder il paese con cuore e amore mit eigenen Augen zu sehen.

Ich weiß, es gibt wichtigere Dinge im Leben, das ist mir bewusst, aber ganz ehrlich: Sehnt ihr euch nicht auch wieder dorthin? Ob Apulien, Venedig, Florenz oder Matera. Ich könnte mich zerreißen vor Uneinigkeit, wohin zuerst, wenn die Grenzen wieder offen sind.

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Burano – Heute wären die Kanäle und Gassen wohl menschenleer …

Mein Herz ist es längst. Deshalb unterstützt weiterhin die Maßnahmen unserer Regierungen in Österreich, Deutschland und der Schweiz: Bleibt daheim – vor allem bleibt gesund! Andra tutto bene!!!!!

Ciao Manu
Autorin und Bloggerin aus Leidenschaft, die Euch gerne auf ihren Recherche-Reisen quer durch Italien mitnimmt!

Corona und dann?

Die Ereignisse haben sich komplett überschlagen. Seit Tagen fing mein Morgen damit an, die aktuellen Krankheitsfälle und Todesfälle in Italien zu checken. Ich schaue auf den Internetseiten von Reisebüros, Konsumentenschutzverein, ÖAMTC und dem Außenministerium, was meine Reisen betrifft. Corona und dann? Diese Frage stand und steht brisant und präsent wie nie im Raum. Am Sonntag fand ich Kampanien in der Sicherheitsstufe 3. Deshalb konnte ich meine Reisen dann nach langer, emotionaler Diskussion mit dem Reisebüro kostenfrei umbuchen. Von einem kostenlosen Storno war nicht die Rede. Hätte ich 24 Stunden gewartet, sähe die Sachlage anders aus. Egal, zumindest ist das Hamsterrad in meinem Kopf zum Stillstand gekommen. Dachte ich ….

Denn dann ging es mit “Corona und dann?” erst los …

Seit heute hinterlassen diese teuflischen Viren nämlich auch in meinem eigenen Land deutliche Spuren. So bleiben mir nur meine Tagträume in Kalabrien: Scilla ist einer meiner Lieblingsorte in Süditalien. Ein Konzert, auf das sich meine Tochter wie wahnsinnig gefreut hat nächste Woche, ist abgesagt. Alle Großveranstaltungen in Innenräumen mit mehr als 100 Personen sind von den aktuellen Maßnahmen betroffen, auch Unis und Fachhochschulen. Private Kontakte soll man reduzieren, ruft die Bundesregierung auf.

Kann es das verstehen? Wenn ich mich frage, Corona und dann? merke ich, wie unterschiedlich die Reaktionen ausfallen in meinem Familien- und Bekanntenkreis. Auch Menschen, denen die Auswüchse von Corona bisher schon auf die Nerven gingen, merken, dass man weitreichende Maßnahmen setzen muss. Es gilt, die Verbreitung einzudämmen. Nicht jeder begrüßt diese Aktionen. Viele Betriebe und Selbständige haben Existenzängste. Es tut mir in der Seele weh.

Schon im Januar war ich betroffen, wie Chinas Wirtschaft eingefroren worden ist. Im Falle von Italien trifft mich das nicht unmittelbar, aber vielfach persönlicher. Ich kenne Menschen, die ich sehr schätze, die von ihrem Job im Hotel die Ausgaben des nächsten Winters decken müssen. Kalabriens Bewohner leben zum Großteil vom Tourismus. Mit viel Glück startet der vielleicht im Juni, im Juli oder später? Gehälter, die man in Österreich nicht ohne massive Proteste bezahlen würde! Die Kalabresen wären dankbar dafür!

Ich verstehe auch nicht, warum Hallstatt so klagt. Der Air Italia droht das Aus! Natürlich haben sie Verluste. Dennoch, in den vergangenen Jahren haben sie Massen an Touristen speziell aus Asien ins Bundesland gelassen. Dann beschwert man sich darüber. Jetzt ist es deutlich ruhiger. Okay, aber von den Einnahmen Hallstatts oder anderen Städten Österreichs träumt man in Kalabrien oder Apulien.

Soziale Kontakte reduzieren!

Klar ist diese Ansage auf den ersten Blick heftig. Kennt man jedoch Informationen, nach denen viele junge Italiener aus Mailand beispielsweise noch letzte Woche in Südtirol auf den Skipisten unterwegs waren, die Ansteckungsfälle u.a. aus diesem Grund dramatisch gestiegen sind, sieht man dieses Aufforderung mit anderen Augen.

Erst heute habe ich gelesen: Menschen zwischen 18 bis 30 Jahren sind deutlich weniger gefährdet. Allerdings sind sie auch ideale Überträger. Bene. Sie fahren herum, treffen Freunde. Diese und sie selbst gehen heim zu ihren Familien, besuchen die nonna oder den nonna. Also ältere Menschen, die ein wesentlich höheres Risiko haben, an Corona zu erkranken oder gar zu sterben.

Bella Italia – ci vediamo!

Wunderschönes Italien, wir sehen uns wieder!!! Einer der wesentlichen Gründe, warum Italien seit gestern Nacht einen derart drastischen Schritt gesetzt hat (viele europäische Staaten reagieren erst jetzt mit gemäßigten Maßnahmen): Man begreift endlich, dass die wahre Gefahr von Corona nicht die Erkrankung selbst, sondern die Vielzahl an Erkrankten in unserem gesamten wirtschaftlichen und sozialem Gefüge eine Bombe darstellt.

Ich hätte euch heute gerne einen wunderschönen Artikel über mein geliebtes Bella Italia geschenkt. Wenn ich die steigenden Stornozahlen ansehe, die Verzweiflung vieler Menschen, die nicht wissen, wie es weitergeht. Dann bin ich lieber mit Informationen dabei und dem Wunsch, dass es in Italien bald wieder zur Normalität reicht und wir mit einem positiven Gefühl fragen: “Corona und dann?”

In diesem Sinne: Macht euch gemütliche Abende zu Hause, passt auf eure Eltern und Großeltern auf. Denkt dran, wie ungleich schwerer es die Menschen in Italien gerade haben. Italiani, tutto auguri!!!

Ciao Manu
Autorin und Bloggerin aus Leidenschaft, die Euch gerne auf ihren Recherche-Reisen quer durch Italien mitnimmt!

Bella Cucina: Italien für Genießer und solche, die es werden möchten

Wer nach Italien reist, freut sich auf sonnenwarme Ferientage und möchte Bella Italia live erleben, eben Bella Cucina. Allerdings teilen manche Italiener unser klischeebehaftetes „Backfisch-Verhalten“ nicht immer. Für mich ist jede Reise etwas Besonderes. Ich möchte mich in dieser Liebe zu Italien nicht ausbremsen lassen. Es gibt jedoch einige Punkte, die wir vermeiden können. Wir müssen uns nicht wohlverdient den Unmut dieser stolzen Südeuropäer aufladen.

Bella Cucina e Pasta amore!

Die Italiener lieben ihre Pasta. Ob al dente oder nicht. Ein Abendessen kann sich über mehrere Stunden ziehen. Das hängt damit zusammen, dass man sich mit der Familie und Freunden trifft. Nicht nur zum Essen. Das „cena“, Abendessen, ist ein Zusammenfinden. Dabei unterhält man sich über die letzten Tage, den neuesten Klatsch und Reizthemen wie Politik, Religion und Mode. Dabei kann es auch laut zugehen. Der Geräuschpegel ist nicht vergleichbar mit tatsächlichem Ärger. Italiener sprechen grundsätzlich lauter und emotionaler als nordeuropäische Bewohner.

Meisterköche fern Italiens nehmen den größten Topf, um Pasta zu kochen. Da braucht es keine Geheimzutaten. Einfach nur viel Salzwasser, damit die Pasta nicht zusammenklebt. Profis wissen, dass die Nudeln gut abtropfen müssen. Dann werden sie mit einer speziellen Pastazange aus dem Wasser gehoben. Außerdem sollten die Nudeln vor der Soße fertig sein.

Tipp: Parmesan niemals zu Pasta mit Meeresfrüchten und Fisch geben! Das feine Aroma der Meerestiere geht dabei verloren.

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Sfogline nennt man die mammas, die in Bologna die Tradition der Pasta aufrecht erhalten

Formen und Farben der Pasta

Ich bin immer wieder fasziniert, wenn ich in einem kleinen Laden die riesige Auswahl an den verschiedensten Pastasorten sehe. Bei uns kennt man meist nur die Standardformen wie Tortellini, Tagliatelle, farfalle. In Bella Italia gibt es so vieles zu entdecken. Viele Nudelsorten begeistern durch außergewöhnliche Formen. Die Herstellung von Hand ist aufwendig wie in Kalabrien bei Fileja, in Apulien bei Orecchiette.

Die Vielfalt begründet sich nicht durch überbordende Fantasie der Italiener, sondern einzig und allein in der Tatsache, dass es für viele Fleisch- und Fischsorten und Beilagen gibt, deren Soße durch bestimmte Pastaarten besser aufgenommen werden. Einfach ausprobieren und die Bella Cucina genießen.

Kochkurs auf italienisch – mittendrin im Pastaparadies

Pasta ist definitiv nicht gleich Pasta. Wenn ihr Gelegenheit bekommt, an einem italienischen Kochkurs teilzunehmen, oder die Fertigung bestimmter Pastaarten live zu erleben, nutzt diese einzigartige Chance. Es erhöht die Anerkennung für die handgemachten Nudeln, die wir meist ohnehin nur fabriksfertig aus der Packung ziehen. Das Geschmackserlebnis ist ein völlig anderes. Der Duft der Zitronen, die Landschaft. Wer handgemachte Nudeln in Italien gegessen hat, wird sich schwer tun, jemals wieder für Pasta aus der Packung zu schwärmen.  

Über lärmende Kinder beschweren ist im kinderfreundlichen Italien ein No-Go. Das ist wie offene Kritik an der Pasta der Bella Cucina, die mamma persönlich kocht. Also sollte man sich hüten, auf die Uhr zu zeigen nach dem Motto, um diese Zeit gehören kleine Kinder ins Bett. In Italien ticken die Uhren anders. Man geht auch später essen als hierzulande.

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Orecchiette – “Öhrchen-Nudeln” aus Apulien

Pastasoße: Was ist eigentlich drin?

Neben den Basics, wie man richtig Pasta kocht, ist auch die Mischung der Soße entscheidend. Für die leckere Carbonara dürfen Speck wie Pancetta, Eier, Eidotter, Parmesan und Olivenöl nicht fehlen. In der Arrabiata-Soße sind Zutaten wie Tomaten, Knoblauch, Olivenöl und Chili das Geheimnis.

Limoncello – mit dem Duft des Sommers der Amalfi-Küste

Malerisch hängen die Zitronen an den Felsenhängen der steilen Amalfi-Küste. So atemberaubend wie harmonisch schmeckt auch eines der leckersten Weiterarbeitungsprodukte dieser dort angebauten Zitronen: Der Limoncello ist ein sehr bekannter Zitronenlikör, der sogar für Antialkoholiker wie mich eine Verführung darstellt. Einmal in Kalabrien gekostet, kam ich nicht mehr los davon.

Wie unvergleichlich muss er schmecken, wenn man einen dramatischen Sonnenuntergang in Amalfi bewundert. Natürlich geht das am besten mit einem Glas Limoncello mehr, ich freue mich auf diesen Moment.

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Limoncello: Familienrezepte werden in Apulien und Neapel gut behütet

Cicchetti-Bar in Venedig besuchen

Ciccetti sind Häppchen. Leider versäumen viele Besucher, diese günstigen und sehr schmackhaften Spezialitäten zu probieren. Die kleinen Bars sind oftmals gut besucht, was viele Touristen abschreckt.

Aber wer Italien oder Venedig kennenlernen möchte, ist hier herzig eingeladen, sich ins Getümmel zu stürzen und an der Bar beherzt zuzugreifen. Es gibt Melone mit Schinken, Spieße mit Gemüse und Scampi oder gedämpfte Artikschocken und weitere Ciccetti-Leckerbissen.

Das Geheimnis der Pizza

Die italienische mamma weiß, warum sie den Pizzateig mindestens 24 Stunden „gehen“ lässt. Mehr als ¾ der Zeit im Kühlschrank. Doch die Geduld lohnt sich, denn danach ist der Teig herrlich elastisch. Selbst die Italiener bevorzugen Sugo aus der Dose. Am besten die Sorte San Marzano, die zwischen Juli und September geerntet werden.

Der Legende nach hat Raffaele Esposito 1889 eine Pizza gebacken und mit Tomaten, Basilikum und Mozzarella belegt. Kommen euch die Farben bekannt vor? Genau, die italienische Flagge! Die klassische Pizza Margherita war geboren, denn Esposito backte für niemand geringeren als König Umberto und seine Frau Margherita, der Namenspatronin für die heute sehr beliebte Pizza.

Was ist euer Lieblingsgericht in Italien? Oder habt ihr selbst einen Kochtipp, den ihr verraten möchtet? Ich freue mich auf eure Kommentare und bis dahin: Buon appetito!

Ciao Manu
Autorin und Bloggerin aus Leidenschaft, die Euch gerne auf ihren Recherche-Reisen quer durch Italien mitnimmt!

Coronavirus in Italien

Die Schlagzeile „Coronavirus in Italien“ hat mich ziemlich geschockt. Es vergeht kaum eine Stunde bis zu den nächsten News. Mir macht das, ehrlich gesagt, Angst. Und es macht traurig, denn ich weiß, dass viele Menschen um ihre Lieben bangen, die gerade in Italien unterwegs sind oder deren Eltern beispielsweise in Italien leben. Und ich bange um meine geplanten Reisen. Aktuell warte ich auf eine Rückmeldung des Reisebüros, was im Ernstfall ist. Es tut mir unheimlich weh, diese Ungewissheit zu haben. Das Coronavirus in Italien hält alle auf Trab.

Tipps für Urlaube nach Italien

Italien zählt zu den beliebtesten Urlaubsländern. Nicht nur im Sommer, sondern auch für Städtereisen sind Metropolen wie Florenz, Mailand, Venedig, Bologna u.v.m. sehr gefragt. In absehbarer Zeit wollte ich nach Bologna fliegen, das kann ich momentan knicken. Hier übrigens ein Link für meine deutschen Blogleser, die sich ebenfalls Gedanken zum gebuchten Italien-Urlaub machen. Das Corona-Virus dürfte sich nicht so rasch ausrotten lassen. Bleibt zu hoffen, dass es nur wenige Opfer fordert, ob in Europa oder woanders.

INFOS: Das Reisebüro evaluiert und bietet eine Stornomöglichkeit mit 10 % an. Jeder rät, abzuwarten. Vor kurzem kam die Info, auch in Österreich gibt es jetzt konkret zwei Corona-Patienten, die aus der Lombardei stammen. In Italien starb der 7, über 230 Infektionen. Inzwischen ist auch klar, dass die Schlagzeilen gern die Panik der Menschen schüren. Liest man die Artikel, wird abgeschwächt und konkretisiert. Auch in Florenz und Sizilien gibt es leider News.

Panik, Hamsterkäufe und der vergebliche Versuch der Institutionen, die Angst einzudämmen

UPDATE 26.2.: Nun schließen teils Schulen in Palermo. Verdachtsfälle gibt es offenbar auch in Kampanien und Apulien. In Österreich konnten zwei Fälle definitiv als Corona-Entwarnung abgehakt werden. Allerdings merke ich im Bekannten- und Freundeskreis, dass die Panik um sich greift. Da erscheint mir meine eigene “Panik” harmlos, wenn ich sehe, was bei anderen abgeht. DAS bereitet mir echt Sorge. Wenn mehrere Menschen so überreagieren – siehe der Artikel mit einer Situationsaufnahme aus Italien.

Die beiden Recherchetouren an den Golf von Sorrent und Apulien sind für mich sehr wichtig. Nicht falsch verstehen: Natürlich steht die Gesundheit der Italiener an oberster Stelle und es ist auch in meinem Interesse, dass die Verdachtsmomente relativ schnell abgeklärt sind. Aber ich hatte mich auf diese Touren gefreut. Auf die Eindrücke, die Erlebnisse vor Ort, die ich in meine neuen Romane fließen lassen kann. Ja, jetzt heißt es, abwarten und Limoncello trinken, denn was anderes bleibt mir nicht übrig.

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Rom: Reich an Kultur und Geschichte

Mobilität hat ihren Preis

Es zeigt aber auch, wie viel wir inzwischen unterwegs sind. Dachte ich vor wenigen Wochen noch, die armen Chinesen, denke ich jetzt, wie rasch verbreitet sich das Coronavirus in Italien, in ganz Europa?! Es ist jetzt doch verhältnismäßig rasch gegangen. Der heftige Anstieg an Erkrankten war auch für die Behörden Italiens überraschend. Wenn man an die Berichte von Hamsterkäufen, Überreaktionen und neu gebauten Spitälern denkt, wird einem doch etwas mulmig. Soll ich jetzt anfangen, Grundnahrungsmittel einzukaufen, weniger raus zu gehen? Oder lieber in dieser Grubenstimmung einen Thriller schreiben?

Die Mobilität ist derzeit ein Fluch. Es zeigt sich, wie viel wir eben unterwegs sind und wie selbstverständlich das inzwischen für uns ist. Ich bange sogar schon um Veranstaltungen in Deutschland, weil mich die Ereignisse der letzten 48 Stunden sensibilisiert haben: Dafür, dass ich keine Ahnung habe, was in sechs, zehn Wochen los ist. Vielleicht ist der Spuk mit dem Corona-Virus in Italien dann bereits vorbei oder auch nicht?

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Möwen sind herrliche Tiere, aber ganz schön frech …

Coronavirus in Italien – und dann …?

Meine Gedanken kreisen voller Schwermut, denn wie habe ich mich auf die Reisen gefreut. Jetzt ist das von Unsicherheit geprägt, auch von finanziellen Überlegungen, von Stornokosten oder Optimismus, der für bessere Laune sorgen könnte. Ich merke außerdem, wie sehr ich Italien liebe und die große Freude, endlich wieder Bella Italia in natura zu erleben, die hat einen satten Dämpfer erhalten. Und dazwischen regt sich ein schlechtes Gewissen. Denk lieber mal an die Leute, die jetzt in Norditalien in ihren Häusern und Wohnungen sitzen, an geschlossene Schulen und Kindergärten.

Die Bilder aus dem Fernsehen über die Geisterstädte Chinas waren schon entsetzlich. Die Einbußen vieler Geschäfte und Unternehmen waren und sind bis jetzt deutlich spürbar, auch außerhalb Chinas. Allein die Vorstellung, dass nun auch Städte in Italien wie Mailand, die Modemetropole schlechthin, zu einer solchen Geisterstadt werden könnte, ist schon sehr gespenstisch.

Kreuzfahrt mit Folgen …

Nachdem ich mir schwor, die Panikschiene runterzufahren, kam dann die Eilmeldung, ÖBB stoppt Zugverkehr nach Italien. Na bravo! Und dann denkst du dir gleichzeitig, wie kommen eigentlich die Menschen heim, die gerade auf einem Kreuzfahrtschiff irgendwo im Mittelmeer unterwegs sind? Da gehst einmal auf große Fahrt und Tage später sitzt du in irgendeinem Hafen fest wie die Leute, die dann auf der Diamond Princess für eine Stunde täglich an Deck durften, um frische Luft zu tanken.

Neuerdings gibt es überraschend günstige Schnäppchen? Dank dem Coronavirus in Italien? Offenbar schreckt man auch vor Kreuzfahrten zurück. Viele Menschen haben bereits jetzt ihren Italien-Urlaub storniert. Entgegen der Auskunft eines Wiener Reisebüros, man habe kaum Stornos, höre ich oft, dass das Gegenteil der Fall ist. Unbestritten ist: Das Corona-Virus sorgt für ein ziemliches Chaos, ob man will oder nicht. Betroffen ist vor allem der Tourismus, aber auch der Warenfluss.

Brrr! Was für eine Vorstellung, in der Innenkabine mit der Reisebegleitung festzusetzen für eine ungewisse Zeit. Ein spannender Stoff für einen neuen Roman, war mein erster Gedanke. Der zweite, stell dir vor, du hast eine Ehekrise und dann sitzt du mit deinem Partner auf 11 Quadratmetern fest. Entweder hast du nach dieser Kreuzfahrt wieder eine Ehe oder eine noch größere Krise.

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Alles Gute!

Coronavirus ade!

Ich wünsche an dieser Stelle Italien viel Kraft und Glück, die Herausforderungen rund um das Coronavirus bestmöglich zu überstehen. Falls ihr Freunde und/oder Familie in Italien habt, wünsche ich euch von Herzen alles Gute. Möge sich manche Unsicherheit in Wohlgefallen auflösen. Bleibt gesund und möge das Coronavirus raschest ein dunkler Schatten in unseren Erzählungen werden!

Wie immer freue ich mich über eure Kommentare. Habt ihr Angst vor dem Coronavirus oder voller Zuversicht, dass die verantwortlichen Stellen einen guten Notfallplan haben?

Ciao Manu
Autorin und Bloggerin aus Leidenschaft, die Euch gerne auf ihren Recherche-Reisen quer durch Italien mitnimmt!

Venedig: Von einem Extrem ins andere

Venedig, oh Venedig! Mein geliebtes Venedig kommt derzeit aus den Schlagzeilen nicht mehr raus. Vor kurzem wurde bekannt, dass das verheerende Hochwasser vom letzten Winter laut der Zeitschrift Il Giornale dell’Arte wohl 360 Millionen Euro kostet. Die aufwendige Sanierung der stark angegriffenen Brücken und Pfeiler, aber auch Mauern kostet viel Geld. Wenn man bedenkt, dass Italiens Regierung durch die Notstandserklärung zwanzig Millionen Euro für die Kommune freistellte, wirkt das wie ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Ich liebe diese Kirchen und den blauen Himmel darüber …

Diese 360 Millionen Euro werden allerdings nur für öffentliche Gebäude benötigt. 90.000 Anträge kommen noch von Venezianern und Unternehmen in der Lagunenstadt hinzu. Für die Bürger ist ein Anspruch in maximaler Höhe von jeweils 5.000 Euro, für Unternehmen 20.000 Euro möglich. Summa summarum also nochmals schlappe 75 Millionen Euro. Der begnadete Venedig-Besucher, der mehr als nur zum Selfie knipsen anreist, fragt sich, wohin das Geld versickert. Schließlich hört man von dem ausgesprochenen Verbot für die Kreuzfahrtschiffe inzwischen kaum noch …

Die Ratten versinken das sinkende Schiff …

Auch wenn Venedig über die explodierenden Besucherzahlen geklagt hatte in der Vergangenheit – Jetzt tritt der verblüffende Gegeneffekt ein. Die Touristen bleiben aus, in Scharen. Grund ist einerseits die Angst vor einem neuerlichen Acqua Alta dieses Ausmaßes, aber andererseits wohl auch die Erkenntnis, dass Venedig vor dem Untergang steht. Die globalen Folgen und die Angst vor dem Coronavirus kommen noch dazu. Das Besuchermanko freut diejenigen, die sich allen Unkenrufen zum Trotz dieser Tage in der Serenissima versammeln, um den berühmten Carnivale de Venezia live zu erleben und inmitten der kostümrauschenden Gäste die Stadt aus einer neuen Perspektive kennen zulernen.

Auch mein nächster Besuch wird etwas anders verlaufen. Es wurden über 80 Kirchen und Einrichtungen der Kirche beschädigt. Leider auch einer meiner Lieblingstürme auf Murano, der Glockenturm der San Donato Kirche oder einer der wunderschönen Fußböden aus Mosaik auf Torcello.

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An diesem Tag stieg das Wasser, aber nicht so dramatisch wie im Winter 2019

Venedig setzt auf Glas gegen Wasser – das neue M.O.S.E 2020?

Könnte man dem Schrecken des vergangenen Winters etwas Positives abgewinnen, ist das die Tatsache, dass man in Venedig nach sinnvollen Alternativen – vor allem raschen Alternativen – zur Lösung drohender Hochwasserphasen sucht. Neueste Idee ist eine Barriere aus Glas, die den Markusdom und vor allem die Basilika die San Marco mit ihrer sehenswerten Krypta vor dem Wasser schützen soll.

Drei Millionen Euro sind im Vergleich zu den explodierenden Kosten vom Hochwasserschutzprojekt M.O.S.E, das angeblich statt 2021 sogar kommenden Herbst in Betrieb gehen soll, Peanuts. Bleibt nur zu hoffen, dass das Projekt mit den 1,20 Zentimeter hohen gläsernen Barrieren tatsächlich rasch genehmigt und umgesetzt wird.

Mit Humor gegen das Acqua Alta

Die Cafébesitzer am Markusplatz versuchen es mit Humor. „A Spritz a day keeps the Acqua Alta away” ist auf einem zentral an der Scheibe ausgehängtem Schild zu lesen. Übersetzt bedeutet das wohl so wie folgt: „Ein (Aperol) Spritz am Tag hält das Hochwasser fern.“ Ob es hilft, weiß ich nicht, aber es wäre einen Versuch wert, oder? Die Italiener lieben ihren Spritz, egal zu welcher Tages- und Nachtzeit. Dieses Phänomen lässt sich nicht nur in Venedig oder am Lido feststellen, sondern auch in Kalabriens Perle, der Küstenstadt Tropea, oder in bella roma.

Die negativen Schlagzeilen rund um das Hochwasser schürten leider auch sogenannte Fake News. Offenbar berichteten Journalisten außerhalb Europas von Dutzenden, gar Hunderten Toten, sodass auch Familien besorgt nachfragten, ob man denn mit Kindern überhaupt anreisen könne. Klar waren die Schäden an dem ohnehin fragilen Mauerwerk in der Stadt massiv, aber trotz der enormen Höhe und Beharrlichkeit des Wassers sind die Venezianer mit dieser Umweltkatastrophe bestens vertraut.

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Trotz der Touristenmassen immer wieder ein Erlebnis – der Canal Grande

Venezia trotzt dem Hochwasser!

Viele Cafés, Restaurants, Hotels, Bars und Museen öffneten bereits nach wenigen Tagen wieder und hoffen auf regen Besuch. Die spürbare Reduzierung an Besuchern zum Höhepunkt des Faschings schürt die Sorge, ob sich die mangelnde Nachfrage länger hält. Ich persönlich glaube es nicht, denn in den wärmeren Monaten wird die Serenissima wieder gestürmt werden und dann klagt wieder jeder über die unerträglichen Massen.

Die Klagen der Venezianer sollte man nicht missverstehen. Sie lieben ihre Touristen, denn diese bringen Geld in die Stadt und freuen sich auf den Besuch. Weniger beliebt sind die Massen, die für wenige Stunden die Stadt überfluten wie das Acqua Alta, Selfies posten und sich dann wieder zurückziehen wie die Ebbe. Wer Venedig liebt, bleibt – länger, interessiert und offen für die Veränderungen der Serenissima, in der ein Umdenken erfordert ist, um dieses Juwel zu erhalten.

Wie denkt ihr darüber? Plant ihr eine Reise nach Venedig oder zählt ihr die Stadt schon ab? Ich freue mich auf eure Meinungen!

Ciao Manu
Autorin und Bloggerin aus Leidenschaft, die Euch gerne auf ihren Recherche-Reisen quer durch Italien mitnimmt!

7 Gründe für Amore in Bella Italia

7 Gründe für Amore in Bella Italia

Sicher gibt es mehr als nur 7 Gründe nach Italien zu fahren! Wer dem Klang der melodischen Sprache lauscht, könnte meinen, Italien wäre Liebe und Leidenschaft pur. Das mediterrane Klima und die dunklen Augen der Italiener tun ein Übriges, damit man mit einem wehmütigen Seufzer ins Schwärmen gerät. Wer möchte nicht in den Armen eines Mannes liegen, der dir „Ti amo“ ins Ohr flüstert? Beim Duft von Orangen und Zitronen mit dir über die Piazza tanzt bis in den Morgen und in den nebeligen Gassen Venedigs eng umschlungen in einer Gondel unter der Seufzerbrücke durchfährt?

Haltet mich für eine Frau mit einem schwachen Herzen, aber die alten italienischen Schlager und die Songs von Nek oder Eros Ramazzotti lassen mich nicht kalt. Hand aufs Herz? Wie sieht das bei euch aus? Vielleicht gab es mal die eine oder andere Ferienliebe am Strand von Caorle oder ein Städtetrip in bella roma mit gebrochenem Herzen? Die nachfolgenden 7 Gründe verraten uns vielleicht mehr.

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Romantik pur …

Grund 1: Perfekte Kulisse für romantische Augenblicke

Wie auch immer, Italien schürt das Feuer der Leidenschaft. Drum macht es mir auch so großen Spaß, mich mit neuen Romanen in Bella Italia auszutoben. Mit ganz viel Amore in Venedig und Dolce Vita in Apulien, mit eiskaltem Gelato in Florenz und glühend roten Sonnenuntergängen auf dem Via dell `Amore an der malerischen Küste der Cinque Terre. Wo Romantik mit einem grün, weiß, rot gestreiften Herz draufsteht, ist garantiert Bella Italia drin.

Zum bevorstehenden Valentinstag ist es höchste Zeit, den Mythos Mann in Italien näher zu beleuchten. Wusstet ihr, dass dieser Brauch mit den Liebesschlössern vermutlich aus Italien stammt? Inzwischen ist es mit der Romantik nicht mehr so weit her, denn in vielen italienischen Städten wie Venedig oder Florenz entpuppt sich das Gewicht zu einer gefährlichen Herausforderung für steinerne Brücken und Tore.

Romantik ist für italienische Männer sehr wichtig. 7 Gründe hin oder her, aber Komplimente oder ein Gedicht simsen lässt Männerherzen in Italien angeblich schmelzen. Und wie schlägt dann dein Herz, wenn eine poetische, gefühlvolle Nachricht binnen weniger Sekunden zurückkommt? Mamma mia, wie gut, dass der Vollmond deine roten Wangen verbirgt!

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Liebe rostet …

Grund 2: Klischees, auf die du bei deinem Italien Urlaub nicht verzichten möchtest

Es gibt viele Klischees um die italienischen Männer, ob Macho oder Muttersöhnchen. Letzteres muss oftmals zwangsläufig bei den Eltern wohnen, weil eine eigene Wohnung im überteuerten Rom einfach nicht leistbar ist. Hauptsache, du kannst mit ihm auf der Vespa durch die Gassen der ewigen Stadt düsen oder Münzen in den berühmten Fontana di Trevi werfen.

Den dramatisch schönen Sonnenuntergang bei einem Aperol Spritz mit dem Ferienflirt solltest du am besten an der Amalfiküste erleben. Im malerischen Hafen von Positano vergisst du bei seinem Liebesgeflüster die schockierend hohen Preise des Jet-Set-Paradieses an der italienischen Riviera.

Grund 3: Auf der Suche nach Romantik und Leidenschaft beim italienischen Mann im 21. Jahrhundert

Es gibt sie noch, aber dazu braucht es wahrscheinlich viel Geduld. Im 21. Jahrhundert ist auch der italienische Mann mit Vor- und Nachteilen behaftet. Die Leidenschaft konzentriert sich auf das Fußballdderby AC Roma und Lazio Roma oder bei der Lotterie, die in Italien zu wahren Begeisterungsstürmen einlädt. Nur wenige sind allerdings so fanatisch in ihrer Euphorie, dass sie das Mittagessen bei mamma auslassen würden. Kannst du einen der hier genannten 7 Gründe bestätigen oder grinst du gar, weil du ein Paradebeispiel des italienischen Mannes kennst?

Grund 4: Verrät der Grad seiner Eifersucht seine Liebe zu dir?

Und eifersüchtig sind laut einer Studie angeblich die Männer im Norden Italiens mehr als die klischeebehafteten Süditaliener. Was mich gleich zum nächsten Mythos über die italienischen Männer überleiten lässt. Durch den hohen Stellenwert der Familie heiraten viele Italiener relativ jung, aber nicht jeder italienische Mann träumt zwangsläufig von einer Heirat. Sie lieben die Frauen, aber es muss nicht unbedingt für die nächsten Jahrzehnte nur die eigene donna daheim sein. Viele Männer sind bereits deutlich über 40 Jahre alt und noch nicht verheiratet.

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Mein Herz gehört nur dir …

Grund 5: Es gibt nur eine Mamma in Italien, aber nachts seid ihr allein – mit ihm

Egal, wie sehr du dich anstrengst und dich darum bemühst, ihm sein Leben so angenehm wie möglich zu gestalten: Mamma ist immer die Beste. Der Vergleich fängt bereits in der Küche an und wird dich dein Leben lang begleiten. Einfach akzeptieren also, dass man gegen diese herzensgute Institution Italiens keine Chance hat.

Der Welpenschutz für den Sohn gilt übrigens ein Leben lang. Sogar im Erwachsenenalter lässt es sich keine Mamma nehmen, ihrem Nachwuchs das Lieblingsessen zu kochen und mitzugeben, damit er im Alltag nicht verhungert. La famiglia hat in Italien eine große Bedeutung. War der Streit letzte Weihnachten noch so heftig, im Härtefall rückt die italienische Familie zusammen und da komme, was wolle. Mitunter ist die Großfamilie anstrengend und wer außerhalb Italiens in so eine famiglia einheiratet, kann ein Lied davon singen, aber Familie ist eben Familie.

Eines solltest du in Italien stets beherzigen: Die Italiener legen großen Wert auf guten Stil. Das zeigt sich nicht nur bei der Wahl des Restaurants oder des Gerichts, sondern vor allem in einem gepflegten Äußeren und der Kleidung. Gib dich sexy und selbstbewusst, fürsorglich und familiär, dann wird er dir zu Füßen liegen und dich liebend gern seiner mamma vorstellen. Eines ist klar: Wenn sie dich ins Herz geschlossen hat, kannst du diese 7 Gründe getrost vergessen. Dann ist alles tutti bene!

Apropos Familie: Auch Freunde sind Eros sehr wichtig. So sind Dates mit zwei Pärchen oder mehr in Italien üblich. Wie in der Familie stoßen dann auch die besten Freunde deines Charmeurs hinzu. Lern sie einfach unbefangen kennen und dräng nicht darauf, mit ihm allein zu sein. In puncto Familie und Freunde sind sie eigen und zeigen kein Verständnis, wenn du dich dem Kennenlernen verschließt.  

Grund 6: Lieber küssen statt reden – Der italienische Mann im Alltag

Laut, mit vielen Gesten und Klartext? Die meisten entfliehen eher gefühlsbetonten Unterhaltungen und haben es wie der Großteil ihres Geschlechts nicht gern, wenn sie von Frau zu einer Äußerung gedrängt werden. Andererseits sind sie äußerst galant und hilfsbereit, sehr charmant und der Kavalier schlechthin. Es gibt sie also doch noch, wenn du dir Zeit nimmst, zwischen den feurigen Galanen an den weitläufigen Stränden der italienischen Küste und ernstzunehmenden Kandidaten zu unterscheiden.

Lass dich erobern, denn italienische Männer lieben das Jagen und Flirten. Verbirg nicht deine eigenen Interessen oder Hobbys, die für interessanten Gesprächsstoff sorgen. Intelligenz ist nie verkehrt, denn eine unsichere Frau oder eine Klammertussi verschreckt auch die Südländer im Nu.

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Romantische Strände … Amore … Bella Italia!

Grund 7: Kavalier statt Casanova

Viele Männer spüren noch immer den Beschützerinstinkt in sich und können durchaus mit Frauen freundschaftlich verbunden sein. Aber Achtung: Wie die Mamma führt auch so manche Frau daheim das Regiment. Vom Regen in die Traufe? Die Beziehung zwischen Mann und Frau birgt in Italien so manche Überraschung, Gefahr oder Herausforderung. Trotz allem siegt natürlich die wahre Liebe über mancher kleinen Klippen über dem azurblauen Meer.

Abgesehen von seinen verführerischen Qualitäten ist der italienische Mann gern Gentleman. Genieße die ungeteilte Aufmerksamkeit rund um deine Person, aber sei zurückhaltend was Alkohol betrifft. Zu viel Direktheit oder Selbstsicherheit deinerseits kann rasch das Gegenteil erreichen und dein Casanova sucht rasch das Weite. Und, auch wenn es eine ungewohnte Erfahrung sein mag – in Italien bezahlt der Mann die Rechnung. Lade ihn später auf ein Gelato ein oder überrasche ihn mit einer Kleinigkeit statt ihn mit einer Teilung der Rechnung zu kränken.

Es gibt immer einen Grund, nach Italien zu fahren, aber ein Flirt sorgt für gute Laune und lustige Selfies. Wann immer du Gelegenheit hast, dem Mythos des italienischen Mannes auf die Spur zu kommen, solltest du sie nutzen. Lieber ein paar Tage im siebten Himmel schweben als das traumhafte Wetter in Kalabrien allein zu genießen.

Schwelgst du gerade in Erinnerungen oder nickst heftig, weil du das eine oder andere Klischee bestätigen, verneinen willst? Ich freue mich über eure Kommentare zu “7 Gründe” und die schönsten Liebesgeschichten aus Bella Italia, wenn ihr mögt. Vielleicht kommen ja so viele, dass sich dafür mal eine Spezialausgabe vom Bellaamoremio-Magazin ausginge?

Ciao Manu
Autorin und Bloggerin aus Leidenschaft, die Euch gerne auf ihren Recherche-Reisen quer durch Italien mitnimmt!

Premiere für DAS Magazin zum Blog

Premiere für DAS Magazin zum Blog

Ja, gestern Abend war es soweit und ich feierte Premiere für DAS Magazin zum Blog Bellaamoremio. Ich hatte schon länger überlegt und wollte mehr Platz. Versteht mich nicht falsch, der Blog ist cool und ich kann vieles machen, aber diese Spielerei mit dem Magazin hat mich faszinierend. Größere Reportagen und individuelle Artikel sind damit sehr gut umzusetzen.

Das Magazin kommt nicht regelmäßig heraus, denke ich. Dazu braucht es noch mehr Inhalte, aber die nächste Ausgabe wird deutlich fokussierter und umfangreicher werden. Lasst euch einfach überraschen.

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Für das Cover des Magazins wählte ich eines meiner Lieblingsaufnahmen Vendedigs – Campanile abends.

Am Puls der Zeit

Auch optisch fand ich die Premiere für DAS Magazin zum BLOG sehr gut gelungen. Ich lobe mich selbst, aber das ist der Stolz einer Mutter über ihr neugeborenes Baby. Seht es mir nach. Es passiert ja derzeit sehr viel. Auf Instagram läuft heute der Release Day für meinen historischen Roman “Nebel über dem Canal Grande“. Unter @passionperlibri findet ein sehr sympathisches Mädelquartett auf Insta, die meine Buchschnipsel posten und so süße Sachen dazumachen.

Freude pur, Balsam für die Autorenseele, kann ich nur sagen. Außerdem überarbeite ich bereits das Manuskript für den ersten Roman der Bella Calabria – Buchreihe. Angesichts der Tatsache, dass ich viel unterwegs war und das Tages-Soll vom NaNoWriMo oftmals erst kurz vor oder nach Mitternacht bewältigen konnte, halten sich Ungereimtheiten, Tippfehler und abstruse Zusammenhänge überraschend in Grenzen.

Das Magazin bietet aber auch Platz für Leserfragen rund um Italien, wie ich ans Schreiben herangehe und was aktuell in diesem Land so passiert. Betrachtet es einfach als bildkräftige Ergänzung zum Blog. Ich habe so einige Ideen, mal sehen, wie es mir gelingt, diese Ideen im Magazin umzusetzen. Ich freue mich daher umso mehr auf euer Feedback zur Erstausgabe.

Hier ein Buchschnipsel aus dem Release Day auf Instagram @passionperlibri

Bellaamoremio – Das Magazin für Italien-Fans

Im Freundeskreis packen geistig alle bereits ihre Koffer. Das liegt angeblich nicht nur am schlechten Wetter, sondern den wunderschönen Bildern aus Italien. Das kann ich gut verstehen. Ich wäre jetzt auch viel lieber in Venedig auf dem Markusplatz oder in Florenz, um am Arno spazieren zu gehen. Am liebsten wäre ich jedoch in Kalabrien. Mir fehlt diese idyllische Altstadt von Tropea, die alten Palazzi, die Freundlichkeit der Menschen und das fantastische Wetter. Hier jagt ein Italien-Tief das nächste, schrecklich.

Aber jetzt seid ihr gefragt und herzlich eingeladen, mir Vorschläge zu unterbreiten, was ihr gerne nach der Premiere für DAS Magazin zum Blog von Bellaamoremio – Italienblog in diesem Magazin lesen würdet. In erster Linie ist es für euch gedacht, meine lieben Leser und Leserinnen des Blogs. Ich sammle ja noch Ideen für die nächste Ausgabe, denn schließlich muss die neben dem normalen Arbeiten und dem Überarbeiten vom Kalabrienroman auch gestaltet werden. Darauf freue ich mich jetzt schon wieder wahnsinnig!

Endlich wieder Italiano!

Nächsten Montag ist es wieder soweit. Mein Italienisch-Kurs geht endlich weiter. Ich saß in den letzten Wochen nicht so fleißig über den Unterlagen wie gedacht. Ich war erstaunt, wie viel hängen bleibt. Auch wenn ich oft im Kurs saß. Mit Blackout. Wie heißt das Vokabel? Warum ist das jetzt ein “la” und kein “Il”?

Aber ich habe gemerkt, dass irgendwie in meinem zugegeben überfüllten Hirn doch einiges abgespeichert ist. Ich muss nur noch einen Weg finden, es zur richtigen Zeit abzurufen. Allerdings kann ich schon kleine Sätze formulieren. Das ist keine große Leistung, klar. Es zeigt aber eine stete Besserung. Um im Magazin mal einen Gastbeitrag in Italienisch abzudrucken, reicht es noch lange nicht. Darum muss ich jetzt fleißig weiterlernen. Buona settimana!!!

Ciao Manu
Autorin und Bloggerin aus Leidenschaft, die Euch gerne auf ihren Recherche-Reisen quer durch Italien mitnimmt!

Italienisch pur!

Italienisch pur!

Italien bestimmt derzeit mein Leben, könnte man sagen. Italienisch-pur! Ich arbeite auf Hochtouren an einem neuen Manuskript für die Kalabrien-Reihe und geistig plane ich neue Recherchetouren in Apulien und dem Golf von Sorrent. Natürlich lasse ich euch über meinen Bellaamoremio – Blog gerne daran teilhaben. Es ist viel schöner, seine Leidenschaft für Italien nicht nur über die Bücher zu teilen, sondern auch mit dem Wissen, dass ihr selbst vom Bella Italia-Virus infiziert seid. Sí?

In den Weihnachtsfeiertagen habe ich mir neue Bücher bestellt, konnte aber leider noch nicht reinlesen, da privat und beruflich so vieles passierte, was leider nicht nur positiv ist. So konnte ich auch nicht wie gewohnt am Dienstag meinen neuen Blogartikel hochladen. Ich war sehr traurig und möchte mich an dieser Stelle entschuldigen, dass ihr nicht wie üblich pünktlich um 18 Uhr Dienstagabend nach Italien reisen konntet.

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Palazzo Ruffo, Tropea, Kalabrien: Ein gutes Beispiel, wie schwierig der Denkmalschutz in Italien ist.

Mein Italienisch-Kurs geht weiter!

Der Großteil meiner lieben Kursteilnehmer macht im Februar weiter, was mich sehr freut. Wir sind eine sehr lustige und lernfreudige Gruppe. Außerdem merke ich, dass so manches inzwischen hängenbleibt, auch wenn es manchmal kleine Blackouts gibt. Ich bin gespannt, ob ich mich bei nächster Gelegenheit traue, meine Italienisch-Kenntnisse vor Ort zu testen.

Und ich habe mich für den letztes Semester abgesagten Kurs zu den “italienischen Gesten” angemeldet. Drückt mir die Daumen, dass der Termin diesmal steht und nicht wieder kurzfristig gecancelt wird. ich will Italien mit allen Sinnen entdecken und kennenlernen. Die Gestik ist neben der Sprache für mich als Autorin sehr wichtig. Außerdem mag ich mich nicht outen, indem ich mal eine Geste falsch mache. Die Interpretierungsmöglichkeiten sind “Italienisch Pur”, also mit Vorsicht anwenden und nur dann, wenn man sich wirklich 100 % sicher ist, das Richtige zu gestikulieren. Sonst wird es rasch sehr, sehr peinlich.

Übrigens stieß ich in den Weihnachtsferien auf eine tolle Website namens 7sensi, die mir die Besonderheiten der italienischen Grammatik sehr gut erklärte. Jetzt kapier ich endlich, warum es mit den weiblichen und männlichen Artikeln etwas komplizierter ist als im Deutschen. Mille grazie!

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Das lästige Gerüst ist inzwischen weg und man hat wieder einen ungetrübten Blick …

Mare blu, gelato e amore – der nächste Sommer kommt bestimmt!

Die Tourismusverbände rühren bereits fleißig die Werbetrommel und locken mit farbenfrohen Prospekten und Fernsehspots. Ich schmelze vor Sehnsucht wie Gelato dahin, ehrlich gesagt. In Tropea, im wunderschönen Kalabrien, sind die Temperaturen aktuell sehr einladend. Jeden Tag gibt es rund 15 Grad und manchmal auch Sonne, leider auch öfters Regen, typisch für diese Jahreszeit.

Umso schöner, wenn man Reisepläne schmieden kann oder zumindest in den Manuskripten den süßen Sommer an den italienischen Stränden heraufbeschwören kann. Speziell für Kalabrien bin ich noch immer voller Ideen, dass ich auf das Feedback meiner Literaturagentin sehr neugierig bin. Sie liebt Italien ebenso sehr und ich denke, ich kann ihr mit dieser Buchreihe die Arbeit ein wenig versüßen. Ein Glas Aperol Spritz dazu, italienische Lovesongs über Spotify und schon geht die Lesereise los.

News um geplante Projekte und Romane

Trotz der schwierigen Zeiten bin ich, wenn ich die nötige Ruhe finde, sehr umtriebig. In den nächsten Tagen startet eine kleine Werbe-Aktion für meinen historischen Venedig-Roman “Nebel über dem Canal Grande”. Die Challenge läuft über Instagram, aber natürlich werde ich sie auch über Facebook und Pinterest teilen und in meinem Blog darüber berichten. Frei nach dem Motto italienisch-pur.

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Textschnipsel aus “Nebel über dem Canal Grande” – Manuela Tengler

Nachdem Venedig ja in den vergangenen Wochen erneut oft in den Schlagzeilen zu finden war, ist mein Venedig-Thriller aktuell in den Händen meiner Literaturagentur und bietet einen brandaktuellen Stoff. Aktueller geht es kaum, denke ich. Aber abwarten – und Aperol Spritz trinken und Italienisch-pur genießen, bis man endlich wieder in Bella Italia ist!

Italienisch-pur auf eigene Faust entdecken!

Wegen der Textschnipsel für die Instagram-Aktion wühlte ich wieder viel in den Fotos und Videos von Venedig. Selbst ich habe das Drama um die Verbote für die Kreuzfahrtschiffe und das immer wieder verschobene Startdatum für M.O.S.E zum Schutz vor solch dramatischen Überflutungen in den vergangenen Jahren verfolgt: Geändert hat sich bis heute nichts. Ich bin skeptisch und relativ sicher, dass auch im kommenden Frühjahr die Kreuzfahrtschiffe wieder über das alte Terminal auslaufen werden. Die Gefahrenquelle Kreuzfahrttourismus wird weiter für die Aktivisten von No-Grande-Navi ein Dorn im Auge bleiben, die Gesundheit der Venezianer wird weiter leiden … mi dispiace! Da merkt man wenig von italienisch-pur, oder?

Ciao Manu
Autorin und Bloggerin aus Leidenschaft, die Euch gerne auf ihren Recherche-Reisen quer durch Italien mitnimmt!

Nachhaltige Kreuzfahrten?

Nachhaltige Kreuzfahrten?

Ein schönes Wort, aber weit entfernt von der Realität: Nachhaltige Kreuzfahrten. Kürzlich stieß ich auf eine Umfrage, die unter 500 Kreuzfahrttouristen gemacht wurde. Das Ergebnis mag bei den Reedereien für Frohlocken sorgen. Bei mir verursachen diese Zahlen nur Entsetzen. Natürlich streite ich nicht ab, dass der Boom bei Hochseereisen ungebrochen ist. Trotz der Friday for Future-Proteste und nicht von der Hand zu weisendenden Studien zum Zustand unseres Planeten: Warum nicht jedem ein Streichholz in die Hand drücken, das Ölfass unmittelbar daneben explodieren lassen?

Flüssiggas ist doch “gesund”

Aktuell verfügen nur wenige Kreuzfahrtschiffe über einen NLG-Antrieb. Dieser scheint in den wenigsten Häfen Realität zu sein. Es gibt einige Ansätze und Möglichkeiten, um Kreuzfahrtschiffe “umweltfreundlicher” zu bauen. Es fehlt jedoch seitens der Verantwortlichen am Willen, tief in die Tasche zu greifen oder man hält den Bedarf nicht für dringlich genug. Letztendlich gibt es keine umweltfreundliche Kreuzfahrt. Gegen die Vibrationen der Schiffsschrauben ist auch kein Kraut gewachsen. Was hilft es also Städten wie Venedig oder Dubrovnik, wenn die Luft weniger belastet wird, dafür aber die Stadtmauern täglich mehr bröckeln?

Aber hier mal konkrete Umfragewerte: 79 % schätzen die Vielzahl an Reisezielen, die sie binnen kürzester Zeit besuchen können. Okay. Tatsächlich hörte ich schon mehrmals, dass viele Kreuzfahrttouristen ihr nächstes Urlaubsziel via Kreuzfahrt abchecken möchten. Hand aufs Herz: Mehr als eine Stadtrundfahrt geht sich in den meistens fünf bis sieben, acht Stunden Landgang nicht aus.

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Viele Häfen sind veraltet und im Ernstfall für keines der großen Kreuzfahrtschiffe gerüstet …

Selbst, wenn man direkt im Stadtzentrum anliegt, braucht es Zeit, von Bord zu kommen. Die Abfahrtszeiten liegen erfahrungsgemäß bei einer Stunde Plus, die dann beim Besichtigen auch noch fehlt. Also mindestens eine Stunde vor dem eigentlichen Ablegemanöver muss jeder wieder an Bord sein. Daher kommt man in der Regel auf fünf bis sechs Stunden, in denen man gehetzt durch Rom düst oder in Barcelona nur einen Bruchteil erlebt, weil man sich an jedem Ort mal einleben muss. Das Lesen vom Stadtplan oder der App kostet auch noch 30 Minuten extra. An heißen Tagen geht es nicht ohne einen Stopp für eine kühle Cola oder ein Bier.

76 % begrüßen den hohen Komfort an Bord

Welcher Komfort? Die engen Kabinen oder selten aber doch – unfreundliches Personal, das trotzdem 15 % Servicepauschale kassiert? Ist das Komfort, wenn man sich durch überfüllte Restaurants quält oder wie im Kindergarten am Sonnendeck „animiert“ wird? Vielleicht war ich stets am falschen Schiff unterwegs, der falschen Reederei? Auf der Suche nach nachhaltigen Kreuzfahrten wird man schnell fündig, welche Schattenseiten eine Hochseereise mit sich bringt.

Wie viel Platz hat man als Passagier? Die Lösung verrät Wolfgang Gregor in seinem Buch “Der Kreuzfahrtkomplex“. Darin untersucht er fachkundig den Zauber Kreuzfahrt aus allen Facetten . Nach dieser Lektüre sieht man so eine Reise auf dem Schiff mit völlig anderen Augen.

Ich rätsele auch darüber, wie 73 Prozent das Kultur- und Freizeitangebot am Schiff begrüßen. Casino, Kino, GoKart-Bahn, Vorträge? Mein Schiff war offenbar zu klein. Am 3. Tag kehrte Routine ein: Abendessen, Drink, Theater, Drink, Kabine. Ich hab sicher was falsch gemacht, gar keine Frage. Muss man auf einem schwimmenden Hotel ins Kino gehen? Wohl gemerkt, bei einer Kreuzfahrt hinterlassen wir einen 36 Mal größeren Fußabdruck als bei einer Bahnreise. Leider auch noch 3 Mal mehr als bei einer Flugreise. Theoretisch könnte man anstelle einer Kreuzfahrt neun Bahnreisen in die schönsten Städte Europas machen. Dann verbringt man definitiv mehr Zeit in Barcelona .

82 Prozent für das Gastronomieangebot

Kalte Würstchen zu jeder Uhrzeit, willkürliche Tischzuweisung, lauwarme Speisen. Das Traumschiff-Feeling hat seinen Preis. Hier mal ein kurzer Überblick über die Realität. Die scheint in den „Wir sind ja so nachhaltig-Thesen“ nicht so realistisch auf:

Je Passagier fallen täglich bis zu 2,5 kg Speisereste an sowie 1, 8 kg Verpackung und 1 kg Glas- und Dosenmüll. Komisch. Auch wenn jede Reederei behauptet, bei ihnen würde fair entsorgt werden: Man findet im Internet genügend Videos, die es anders darstellen. Von Schwerölemissionen und dem hohen Energie- und Wasserverbrauch will ich heute gar nicht reden. Als Gast bist du hier “ausgeliefert”. Getränke gibt es nur noch in Dosen. An heißen Tagen auf See kommt da einiges zusammen. Bei den Speiseresten könnte sich der eine oder andere ertappt fühlen. Es war wirklich schlimm, was da an Essen auf die Teller gehäuft wurde. Und noch schlimmer, was wieder ungegessen retour ging in die Küche.

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Poollandschaft, Unterhaltung und Shows

Platz 2 mit 53 Prozent verzeichnet das allseits beliebte Sonnendeck inklusive Außenbereiche. Auf vielen Schiffen wird mittlerweile nach Klassen unterteilt. Wer eine teurere Kabine bucht, bekommt die Sonnenseite am Sonnendeck. 41 Prozent verteilen sich jeweils auf Unterhaltung und Show. Die Künstler sind engagiert, keine Frage. Sie trainieren stundenlang, um ihre Darbietungen dann bei möglichst ruhiger See abends präsentieren zu können. Auch hier gibt es mal weniger gute Shows und Bühnenacts.

Die ausländischen Showstars vertreiben sich dann beim nächsten Landgang ein, zwei Stunden die Beine vor dem Schiff. Reicht die Gage nicht für einen echten Landgang? Ich weiß, das klingt jetzt provozierend, aber ich hab es öfter beobachtet und denke mir dann mein Teil.

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Dieses herrliche Panorama kann man auch vom Strand aus erleben …

Die schönsten Routen für eine Kreuzfahrt

2019 fuhren die Deutschen, zumindest die befragte Zielgruppe, am liebsten im Norden von Europa zur See: 27 Prozent bevorzugten Nordeuropa, 23 Prozent West- und Mitteleuropa und nur neun Prozent die Kanaren. Am liebsten würden 2/3 eine Weltreise machen. Von Gedanken über nachhaltige Kreuzfahrten weit entfernt. Weltreise? Klasse, dann explodiert der Fußabdruck gänzlich! Traumziel ist natürlich die Karibik, Bahamas und Bermudas. Wie gut, dass auf den Malediven eine Insel extra für die Müllentsorgung zur Verfügung steht. Tatsache! Solche Bilder von vermüllten Stränden und der Müllinsel findet man in keinem Traumkatalog über die Malediven. Von Menschenhand zerstört!

Das Fazit der Umfrage fand ich dann noch schlimmer. 99 Prozent dieser 500 Teilnehmer könnten sich vorstellen, wieder eine Kreuzfahrt zu buchen. So schön war es auf den überfüllten Sonnendecks, so stressfrei bei den Landgängen und den langen Schlangen vor dem jeweiligen Auschecken zum Bus oder einem Ausflug auf eigene Faust. So schön, dass man 500 x 36 Mal den Fußabdruck ins Meer zementieren möchte.

Nachhaltige Kreuzfahrten ade …

Denn: 81 Prozent planen bereits für 2020 eine Kreuzfahrt. Keine Frage, die Auftragsbücher der Werften sind gut gefüllt. Kommen doch in den nächsten Jahren noch 127 Neubauten bzw. Umbauten alter Schiffe. Äh, darf ich dran erinnern, dass es bei den letzten Jungfernfahrten Probleme gab, weil die Schiffe zu schnell gebaut wurden oder die Stabilisatoren nicht einsatzbereit waren? Würde man nur 100 Menschen dieser Passagen fragen, sähe die Statistik gänzlich anders aus.

Ich wünsch mir nur, dass 100 von 500 Menschen versuchen, ihre Kreuzfahrtträume nachhaltiger planen und nicht inflationär wie eine Reise an den Gardasee oder Bibione. Wer sich nur einmal Gedanken über nachhaltige Kreuzfahrten macht, hat bereits gewonnen.

Ciao Manu
Autorin und Bloggerin aus Leidenschaft, die Euch gerne auf ihren Recherche-Reisen quer durch Italien mitnimmt!